kultur am Rande | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

KULTUR VOM RANDE - unabhängig von Behinderung und Benachteiligung

Stand: 26.01.24 17:02 Uhr

Das neue Jahr hat zwar gerade erst begonnen, teilweise laufen aber schon wieder die Planungen für das Jahresende. So auch bei den Trägern des Festivals „Kultur vom Rande“. Dieses startet im September in seine mittlerweile neunte Runde. Das Besondere: Das Festival ist so aufgebaut, dass alle Menschen daran teilnehmen können - unabhängig von Behinderung oder Benachteiligung. Was geboten wird und wer alles mit dabei ist, darüber haben die Veranstalter jetzt gesprochen.


Beim Kulturfestival wird es Kunst-, Theater-, Tanz- und Musikaufführungen geben. Die Shows von beeinträchtigten Personen müssen dabei nicht unbedingt der Norm entsprechen. Zum Beispiel gibt es Theater-Aufführungen mit taubstummen Menschen, die etwas anders gestaltet sind. "Ich habe zum Beispiel ein Stück im Kopf, wo die Hauptdarstellerin gehörlos ist, also gebärdet. Der Gegenpart ist eine Figur, eine Art Vogel. Das Interessant, da die beiden gar nicht viel miteinander sprechen, sondern miteinander spielen", sagte Prof. Elisabeth Braun.

Die Lebenshilfe Reutlingen e.V., die Bruderhaus Diakonie, das Reutlinger Kulturamt und das Klick-Kulturbüro veranstalten das Kulturfestival. Doch sie sind nicht allein, denn mit dabei sind einige Partner, die das Festival in ihren Räumlichkeiten beheimaten. Rosemarie Henes fügte an: ,, Dabei ist das Kunstmuseum Reutlingen, das franz.K als soziokulturelles Zentrum und das Reutlinger Theater: Die Tonne. Das sind Partner, mit denen wir schon lang zusammenarbeiten, aber die jetzt auf eine andere Stufe der Kooperation gekommen sind und das mittragen".

Gemeinsam will man eine Barrierefreiheit schaffen. So werden Warnungen ausgesprochen, wenn beispielsweise ein sehr lautes Geräusch kommt, damit betroffene Menschen rechtzeitig reagieren können. Zur korrekten barrierefreien Planung des Festivals haben sich die Veranstalter „Experten in eigener Sache" zur Hilfe geholt. "Die Experten in eigener Sache sind Personen mit Barrieren und Behinderungserfahrungen. Sie bringen aus ihrem Leben eine Einschränkung mit und sind Teil vom Klick-Kulturbüro. Wir treffen uns jeden zweiten Freitag und bringen da ihre Expertise ein, das heißt ihre Lebenserfahrung", sagte Leoni Wodetzky vom "KLICK-Kulturbüro".

Auf diese Weise können alle Gäste und Teilnehmer in den vollen Kulturgenuss kommen.Es soll aber nicht der Eindruck entstehen, dass die Veranstaltung nur für Menschen mit Behinderungen sei. Die Barrierefreiheit soll lediglich sichern, dass jeder teilnehmen kann.

Die Kosten für das Festival müssen die Veranstalter nicht alleine tragen. Das Projekt wird durch Aktion Mensch, die Stadt Reutlingen sowie die Kreissparkasse Reutlingen finanziell unterstützt. Das Festival läuft von September bis zum Mai 2025.

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