Rückblick und Ausblick mit Carmen Haberstroh | Bildquelle: RTF.1

Metzingen:

Wie Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh über 2023 denkt

Stand: 22.01.24 17:05 Uhr

Wer bei unseren bisherigen Jahresrückblicken mit den Bürgermeistern und Landräten aus der Region aufgepasst hat, dem wird aufgefallen sein, dass noch ein Stammgast gefehlt hat. Zumindest bislang, denn heute komplettiert die Metzinger Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh unsere Rückblicksserie 2023. Die Stadt, die vor allem durch ihre „Outlet-City“ bekannt ist, ist von den aktuellen Krisen der Welt ebenfalls nicht verschont geblieben. Umso wichtiger sei es gewesen, die Attraktivität der Stadt auch im Jahr 2023 aufrecht zu erhalten.


Durch die "Outlet-City" ist die Stadt Metzingen auch über die Grenzen der Region Neckar-Alb hinaus bekannt. Ein Status, der beibehalten werden müsse, findet Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh. Dieses Thema habe die Stadt auch im Jahr 2023 geprägt – auch über die „Outlet-City" hinaus.

"Politisch geprägt hat uns auch das Thema Attraktivierung der Innenstadt oder Beibehaltung unserer Attraktivität, denn das ist für Metzingen natürlich ein ganz zentrales Thema und vor allem kein Selbstläufer. Wir haben jedes Jahr 4,5 Millionen Besucherinnen und Besucher in der Stadt, da muss man ständig dran arbeiten und auch die Angebote und die Rahmenbedingungen entsprechend anpassen" sagte die Oberbürgermeisterin.

Ein wichtiger Schritt, um das zu schaffen, sei das Mobilitätskonzept der Stadt. Denn die Menschen müssen schließlich erst einmal nach Metzingen gelangen.

"Und deshalb haben wir einen ganz großen Schwerpunkt auf dieses Mobilitätskonzept gelegt, das jetzt gestartet ist. Zu diesem haben wir auch eine Bürgerbeteiligung gestartet hat, sowohl analog als auch digital" so Haberstroh.

Doch vor einer Stadt, die gut besucht ist und in der es viele Gewerbe gibt, mache vor allem ein Problem nicht Halt, wie Haberstroh erläutert: "Der Arbeitskräftemangel ist überall ein Problem und ist für jede Stadtverwaltung eine Herausforderung. Aber natürlich auch für alle Unternehmerinnen und Unternehmer hier in dieser Stadt. Ich denke, da macht die Stadtverwaltung keine Ausnahme. Es ist zunehmend schwieriger für uns, geeignete Fachkräfte zu finden, sowohl von der Qualität als auch von der Quantität."

In dieser Hinsicht bekomme sie aber auch von anderen Arbeitgebern viel mit, sagte Haberstroh. Diese versuchen, auf verschiedenen Wegen neue Mitarbeiter zu finden.

"Einerseits geht es natürlich darum, dass man in der Stadt auch diverse Plattformen nutzt, um Fachkräfte zu gewinnen oder neue Fachkräfte nach Metzingen zu bringen. Zum einen, was die Ausbildung anbelangt. Ich glaube, das ist auch ganz wichtiges und zentrales Thema" so die Oberbürgermeisterin dazu.

Dahingehend sei 2023 in Metzingen einiges getan worden. So gab es ein Azubi-Speeddating, bei dem zukünftige Auszubildende in kurzer Zeit viele verschiedene Unternehmen aus Metzingen und Umgebung kennen lernen konnten.

Doch nicht nur im Bereich der Ausbildung soll Metzingen für Menschen attraktiv bleiben und werden. Auch im schulischen Bereich sei man im letzten Jahr voran gekommen.

"Wir haben es geschafft, in Glems die Schule im Dorf behalten zu können. Ursprünglich hatten wir gedacht, wir können die Schule nicht halten. Und jetzt ist es uns gelungen, dass die Freie Evangelische Schule in Glems ihren neuen Schulstandort aufbaut. Im September hat die erste Klasse begonnen und im nächsten Jahr wird es so sein, dass die Freie Evangelische Schule dort auch einen Neubau noch erstellen wird bzw. auf den Weg bringen wird" so Haberstroh dazu.

Die Schul- und Ausbildungsplätze zu haben, reiche aber nicht. Die Menschen müssen auch untergebracht werden. Gleichzeitig müssten aber auch neue Gewerbe entstehen können.

"Bei beidem haben wir eine hohe Nachfrage und es ist uns einfach wichtig, dass wir uns zukunftsgerichtet aufstellen, mit den Flächen auch wirklich effizient und sorgsam umgehen und die richtigen Maßnahmen daraus ableiten. Das wird im nächsten Jahr ebenfalls ein Schwerpunkt sein. Dass die Erkenntnisse, die wir daraus gewonnen haben, dann in eine entsprechende Flächenentwicklung einfließen" sagte Haberstroh.

Am dringlichsten sei aber im letzten Jahr die Unterbringung von Flüchtlingen gewesen. Ein Problem, das nicht warten könne und jetzt gelöst werden müsse.

"Ich muss hier Menschen unterbringen und dann muss ich in der Verwaltung schauen, also ad hoc, wer kann das jetzt mit lösen? Da muss ich aus allen Bereichen Leute abziehen, die eigentlich eine andere Tätigkeit hätten, um diese Herausforderung zu lösen. Ich glaube, das wird auch zurecht erwartet" so Haberstroh dazu.

Das führe dann wieder dazu, dass andere Themen hinten anstehen müssten. Eine Zwickmühle, die auch durch die klamme Geldbörse entsteht. 2023 habe man zwar im Plan gelegen, im nächsten Jahr müsse aber einiges hinten anstehen.

Trotz der schwierigen finanziellen Lage will man neben den kommunalpolitisch wichtigen Themen auch kulturell etwas bieten. Gerade jetzt, wo nach nach alles erst wieder angelaufen sei, so wie zum Beispiel der Sommer in den Weinbergen. Darauf freue sie sich, sagte Haberstroh. Genauso aber auch auf die anderen Feste und Veranstaltungen im neuen Jahr.

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