SPECT/CT an der Universitätsklinik Tübingen | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Weltweit erstes SPECT/CT einer neuen Generation am UKT in Betrieb

Stand: 18.11.14 18:23 Uhr

Den Organen mit den Knochen drum herum bei der Arbeit zusehen - und das in 3D. Genau das ist es, wofür Ärzte auf das SPECT/CT zurückgreifen - vereinfacht ausgedrückt. Jetzt gibt es quasi eine neue Generation von SPECT/CTs - und die weltweit erste Anlage hat ihren Bestimmungsort in der Nuklearmedizin am Uniklinikum in Tübingen gefunden.

Im neuen SPECT/CT im UKT landen beispielsweise Patienten bei denen der Verdacht im Raum steht, dass die Blutgefäße zum Herzen verkalkt sein könnten. Das zu erkennen ist für den Mediziner nicht schwer, schwierig war es aber bisher, zu sagen, wie verstopft die Arterien sind. Das ändert sich mit dem neuen Gerät, denn das liefert jetzt einen genauen Zahlenwert vom Grad der Verkalkung. Auch bei Tumoren, die mit einem erhöhten Stoffwechsel einher gehen, lässt sich dieser quantifizieren

Man müsse sich das so vorstellen: Man schaue im November oder im Dezember aus dem Fenster, es ist kalt draußen, jetzt wolle man aber wissen, ob es unter 0 Grad sei, also Glättegefahr bestehe oder nicht und im Auto habe man dafür dann einen Temperaturanzeiger und mit der Quantifizierung habe man auch die Möglichkeit - bildlich gesprochen - die Temperatur eines Tumor darzustellen und aufzuzeigen, erklärt Nuklearmediziner Christian la Fougère.

Das heißt: das neue Verfahren geht über das rein Visuelle hinaus und soll vor allem bei Grenzfällen helfen, die mit dem Auge allein nicht einzuordnen sind. Neben der besseren Diagnostik hat der Patient aber noch andere Vorteile, zum Beispiel eine kürzere Untersuchungsdauer.

Der Patient müsse nicht so lange liegen, dass sei bei den normalen Patienten ein wesentlicher Faktor, so Christian la Fougère. Und für die kleineren Patienten, für die Kinder, spiele die Möglichkeit der Dosisreduktion eine wesentliche Rolle. Das heißt, man müsse weniger radioaktive Substanz verwenden, um dieselbe Bildqualität zu erreichen, das sei natürlich sehr wichtig, weil man gerade bei den kleinen Patienten so wenig Strahlung wie möglich geben wolle.

Sieben bis zehn Patienten steigen täglich von der Liege und das zumeist nach nicht einmal einer halben Stunde. Denn das Gerät braucht nur 25 Minuten für einen "Ganzkörperscan", der dann hoffentlich eine klare Diagnose ermöglicht, damit dem Patienten schnellst- und bestmöglich geholfen werden kann.

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