Parkendes Auto auf dem Federnseeplatz | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Mobil ohne Auto: Karlstraße wird am 22. September zur Fußgängerzone

Stand: 12.08.23 13:18 Uhr

Am 22. September ist der sogenannte „Autofreie Tag“, ein europaweiter Aktionstag, an dem manche Städte ihre Zentren für den Autoverkehr sperren. Jetzt wollen ADFC, Parents for Future, BUND und andere Umweltgruppen einen solchen autofreien Tag auch in Reutlingen durchführen. Wann genau und wie, das haben sie jetzt bekannt gegeben.


Autos, wohin man blickt. Fließender Verkehr auf Eberhard- und Karlstraße. Ruhender Verkehr auf dem Federnseeplatz. Ein immer größer werdendes Bündnis verschiedener Organisationen will das für einen Tag ändern und den 22. September autofrei machen. Konkret heißt das: Die Karlstraße wird gesperrt und ebenso der Federnseeplatz. Und das an einem Freitag, also einem ganz normalen Arbeitstag.

"Ich denke, wenn wir so eine Aktion machen, dann müssen wir schon einen Grund dafür haben", sagt Reinhard Beneken vom BUND. "Wir können nicht einfach sagen: Wir sperren mal die Karlstraße. Und der Autofreie Tag fällt dieses Jahr tatsächlich auf einen Freitag, nächstes Jahr dann auf einen Sonntag, immer der 22. September, und das machen wir dann auch so."

Um den Busverkehr nicht zu behindern, soll nur eine Richtungsfahrbahn gesperrt werden; auf der anderen sollen die Busse im Begegnungsverkehr fahren dürfen. Die Sperrung soll vom Wandelknoten nach Möglichkeit bis zur Honauer Bahn gehen, also bis zur Straße Am Heilbrunnen.

"Es ist ja ein autofreier Tag, und wenn wir den ernst nehmen, müssten wir ganz Reutlingen sperren für Autoverkehr", sagte Holger Bergmann vom ADFC. "Das wäre jetzt natürlich arg hoch gegriffen, deswegen haben wir gesagt: Eine zentrale Hauptstraße über die Länge, die notwendig ist, damit es keine negativen Auswirkungen hat."

Negativ nicht für den Autoverkehr sondern für Fußgänger, Radfahrer und Anwohner; es soll nämlich der Ausweichverkehr über die Oststadt verhindert werden.

Wie das ganze aussehen könnte, zeigen Bilder von einem ähnlichen Aktionstag vor zwei Jahren in Tübingen. Kinder malen mit bunter Kreide auf der Straße. Sogenannte Gehzeuge verkehren auf den Straßen, das sind Holzgestänge mit den Ausmaßen eines Autos, die gehend bewegt werden.

Doch es ist noch viel mehr geplant: Musik, Sport, Fahrräder, Bobbycar-Rennen ein großes Fest für Groß und Klein.Verena Ludewig von Parents for Future: "Dann gibt es auch noch ein Catering, Essen und Trinken wird auch groß geschrieben, Sitzgelegenheiten, wir versuchen die Karlstraße so ein bisschen zu begrünen, also, wir wollen einfach zeigen: Wie schön kann es sein, wenn die Straße von Menschen bevölkert wird, auf denen sonst einfach grauer Asphalt ist und auf denen sonst Autos fahren, die laut sind? Und ja, einfach nicht immer nur angenehm."

Grünes Licht für Fußgänger und Radfahrer heißt es also am 22. September. Die Uhrzeit ist noch nicht ganz klar. "ns wäre es am liebsten schön lang, am besten den ganzen Tag, also, wir hatten mal 12 bis 18 Uhr, die Stadtverwaltung hätte es gern beschränkt auf zum Beispiel 15 bis 18 Uhr, da werden wir uns auf irgendwas einigen", so Reinhard Beneken.

Der Autofreie Tag wird europaweit begangen. Ziel ist es, auf den Platzbedarf des Autoverkehrs aufmerksam zu machen und alternative Nutzungen für Straßen und Parkplätze vorzuschlagen.

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