Barrierefreies Gräberfeld | Bildquelle: RTF.1

Metzingen/Neuhausen:

Barrierefreies Gräberfeld auf dem Friedhof

Stand: 18.07.23 16:05 Uhr

Die letzte Ruhestätte für die Toten und ein Ort der Erinnerung und der Trauer für die Lebenden - Friedhöfe haben verschiedene Aufgaben. Inzwischen sind sie für viele Menschen auch jenseits der Trauer ein Ort der Ruhe und zum Innehalten geworden. Dieser Rolle soll auch der Friedhof im Metzinger Stadtteil Neuhausen gerecht werden. Deshalb geht man dort jetzt neue Wege - und das wortwörtlich.


Ein Pfad schlängelt sich neuerdings zwischen Grabsteinen und Bäumen auf dem Friedhof in Neuhausen hindurch. Er macht dort ein Gräberfeld zugänglich, das bisher nur über Treppenstufen erreichbar war. Der Weg zur Barrierefreiheit war einer, den man in Neuhausen im Zuge des dortigen Friedhofsentwicklungskonzeptes gegangen ist.

"Das Grabfeld war vorher nicht barrierefrei, es war über Treppen mit dem Hauptweg verbunden. Die Idee mit diesem Friedhofsentwicklungskonzept – damit wurden alle städtischen Friedhöfe überplant – war erst einmal dass dieses Grabfeld barrierefrei zu erreichen ist" sagte der Geschäftsbereichsleiter der Betriebe, Thomas Burnikel.

Um das zu schaffen, musste das Gräberfeld zuerst einmal für die Wegplatten frei gemacht werden. Und es gab noch weitere Hürden.

"Es gibt hier durchaus viele Wurzelteller und auch bestehende alte Gräber, um die man herum muss. Und nachdem wir das dann alles soweit geplant und überlegt hatten, wie wir es auch mit den Höhen für die Rollstuhlrampen machen. Es ist ja sehr wichtig dass die dann nachher auch befahrbar sind für die Rollstuhl- und Rollatorfahrer und gehbehinderten Leute" erläuterte Fabian Lewandowski vom Bauhof Metzingen.

Am Ende wurde es ein Weg mit zwei Rampen. Etwa zwei Wochen reine Bauzeit hatte man dafür gebraucht. Für Beerdigungen wurden die Arbeiten aber unterbrochen. Und auch wenn der Weg sehr eng aussieht – seine Funktion erfüllt er trotzdem.

"Als wir dann soweit waren, dass wir einigermaßen eine Begehung machen konnten mit dem Rollstuhl, haben wir tatsächlich eine Probefahrt mit dem Rollstuhl gemacht" so Lewandowski weiter.

Folgt man dem Weg, findet man auch einige Gräber in der Nähe der Bäume, sogenannte Baumgräber. Diese sind eine weitere Neuerung, die es in Neuhausen in Zukunft wohl häufiger geben wird. Denn die Nähe zu einem Baum sei bei einer Bestattung für viele sehr reizvoll.

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