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Stuttgart:

"Um demokratische Kultur verdient gemacht" - Erhard Eppler ist Professor ehrenhalber

Stand: 15.11.14 23:49 Uhr

Ministerpräsident Winfried Kretschmann verleiht Ehrentitel eines Professors an Erhard Eppler. "Bundesminister a.D. Erhard Eppler hat sich um die demokratische Kultur in Baden-Württemberg und Deutschland verdient gemacht und sein Schaffen und seine ganze Existenz der Sache demokratischer Politik verschrieben", sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Samstag (15. November 2014) anlässlich der Verleihung des Ehrentitels Professor an Erhard Eppler in Stuttgart. Der frühere Bundesminister war lange Jahrzehnte in der Bundespolitik, aber auch in Kirche und Friedensbewegung aktiv.

Ministerpräsident Kretschmann: Um die demokratische Kultur in Baden-Württemberg und Deutschland verdient gemacht / Den Gang bundesrepublikanischer Geschichte lange, vorbildlich und auf hohem Reflektionsniveau begleitet

„Der Titel Professor steht ihm als erarbeiteter Ehrentitel zu", so Kretschmann zur Begründung der Würdigung Epplers mit dem Ehrentitel eines Professors, „mir fällt kein weiterer aktiver Politiker ein, der den Gang bundesrepublikanischer Geschichte so lange, so vorbildlich und auf so hohem Reflektionsniveau begleitet hätte."

Erhard Eppler promovierte in Tübingen und war Lehrer in Schwenningen. Für den Wahlkreis Heilbronn wirkte er als Bundestagsabgeordneter und für den Wahlkreis Rottweil als Landtagsabgeordneter. Darüber hinaus war er Landesvorsitzender der SPD und deren Spitzenkandidat für das Amt des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg. Auch in seiner Zeit als Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit in Bonn, als Kirchentagspräsident, als gefragter Redner der Friedens- oder der Ökologiebewegung blieb er immer mit Baden-Württemberg verbunden.

„Erhard Eppler hat immer global gedacht und oft kommende Entwicklungen erahnt und beschrieben. Als politischer Denker entfaltete er überragende Wirkung", so Kretschmann. Das Voraus- und Querdenken habe ihn, den fest in der SPD Verankerten, für die junge Partei der Grünen und die Ökologiebewegung so interessant gemacht. In einer Zeit, als viele seiner Partei hofften, dass die Grünen bald wieder verschwänden, habe er rot-grünen Koalitionen eine Zukunft vorhergesagt.

„Ich bin fest davon überzeugt, dass Erhard Eppler einer der bedeutendsten Vorarbeiter bei der Kultivierung des politischen Bodens war, auf dem die grün-rote Landesregierung derzeit so gut gedeiht", bekräftigte der Ministerpräsident.

Erhard Eppler ist mit 25 selbstständigen Publikationen auch ein bekannter Schriftsteller, seine Essays zu aktuellen Themen sind bei renommierten Medien gefragt. „Durch seine linguistische Analyse des politischen Sprachgebrauchs und seine markante und klare Ausdrucksweise hat er auch ohne politisches Mandat eindrücklich Spuren im öffentlichen Sprachgebrauch hinterlassen", betonte Ministerpräsident Kretschmann.

So stammt beispielsweise das weitreichend bekannte Begriffspaar „wertkonservativ-strukturkonservativ" oder der Merksatz „Politik vollzieht sich in Sprache. Wo Sprachlosigkeit beginnt, hört Politik auf. [...] Auch Reden sind Taten." von Eppler.

„Obwohl er bereits 1991 seine politischen Ämter niedergelegt hat, trägt Erhard Eppler den politischen Diskurs der Republik bis heute mit. Es ist mir eine besondere Pflicht und Ehre, ihm als Ausdruck meiner und unserer hohen Anerkennung den Professorentitel zu verleihen", so der Ministerpräsident.

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