Bischof David Kodia war auf den Spuren seines Vorbild, des Derendingers Ludwig Krapf an den Neckar gekommen. Dieser war im 19. Jahrhundert unter anderem in Ostafrika als Missionar tätig und gilt vielen bis heute als Begründer der anglikanischen Kirche in Kenia.
Krapf habe das Reich Gottes verbreiten wollen, so Kodia. Dafür habe er beachtenswerte Dinge getan, an die sich die anglikanische Kirche bis heute erinnere. Unter anderem habe er das Neue Testament in die Landessprache übersetzt.
Diese Übersetzungen der Bibel ins Kiswahili seien gar maßgebend dafür gewesen, dass die Sprache zur Verkehrs- und Literatursprache Ostafrikas wurde.
Doch was Krapf für die einen zum Idol macht, eckt bei anderen an. Denn in seiner Heimat, in der Krapf als Namensgeber für die örtliche Grundschule und eine Straße fungiert, ist er nicht unumstritten. Die Kommission zur Überprüfung der Tübinger Straßennamen kritisiert, dass er in seiner Tätigkeit in Kenia als Wegbereiter späterer Kolonialisierung verstanden werden könne. An gewaltsamen Aktivitäten habe er sich aber nicht beteiligt.
Innerhalb der Gemeinde und in Kenia war man über die neuerdings aufgekommene Diskussion überrascht. Dort kenne man ihn als den Mann, der sein Heimatland verlassen habe und damit ein großes Risiko einging, um nach Afrika kommen zu können.
Das weckte in dem afrikanischen Bischof den Wunsch, nach Deutschland zu kommen, der jetzt, mit Hilfe eines Nachfahren von Ludwig Krapf, der vor einiger Zeit in Kenia zu Gast war, wahr wurde.
Dabei hat Kodia auch gleich die Gestaltung des Himmelfahrts-Gottesdienstes in der Derendinger Sankt Gallus Kirche übernommen. Dabei stand die biblische Erzählung von Jesus' Aufstieg in Himmel im Vordergrund.
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