Maifeier mit Kundgebung Reutlingen | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

1. Mai-Kundgebung auf dem Marktplatz

Stand: 01.05.23 16:30 Uhr

Für die Arbeitnehmerbewegung ist er der wichtigste Feiertag im Jahr: der erste Mai. Auch heute haben der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften eine Kundgebung sowie Maifeier in Reutlingen organisiert. Am Tag der Arbeit wollen sie vor allem ein sichtbares Zeichen für eine gerechte und friedliche Zukunft setzen. Denn gerade mit Blick auf die Dauer-Krisen wie der Klima- und Energiekrise oder der Inflation müsse man sich besonders für einen starken Sozialstaat einsetzen.


Bereits heute Vormittag hatten sich der Deutsche Gewerkschaftsbund uns seine Mitgliedergewerkschaften wie die IG Metall oder die Gewerkschaft ver.di vor der Reutlinger Stadthalle bemerkbar gemacht.

Anschließend ging es per Demo in Richtung Altstadt. Ziel war der Marktplatz, wo auch in diesem Jahr die Kundgebung zum ersten Mai stattfand. Diese lockte mit Musik, Essen und Trinken, aber eben auch mit Forderungen an Politik und Arbeitgeber.

Hauptrednerin in diesem Jahr war die 1. Bevollmächtigete der IG Metall Tübingen/Reutlingen, Tanja Silvana Nitschke. Unter dem Motto „Ungebrochen solidarisch" machte sie deutlich, dass sich vor allem an den aktuellen Arbeitszeiten etwas ändern müsse.

"Wir wollen auch nach der Arbeit fit sein – für das Leben, dass da wartet: Familie, Freunde, Sportverein, Kultur oder Politik. Nicht einmal Maschinen funktionieren permanent unter Volllast – wir Menschen schon gar nicht" sagte sie.

Arbeit brauche ein gesundes Maß und Arbeitszeiten müssten Grenzen haben. Wie es gehen könne, würden andere Länder bereits zeigen.

"In Europa läuft gerade ein großes Projekt: Die Vier-Tage-Woche mit vollem Lohnausgleich. Und die meisten Betriebe, die da mitmachen, wollen auch dabei bleiben – weil es funktioniert. Die Produktivität stimmt und die Kollegen sind zufrieden" so Nitschke weiter.

Mit verbesserten Arbeitsbedingungen und steigenden Löhnen könne man auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

Doch auch für die Unternehmen machte sich Nitschke stark. Gerade im Zuge der Energiekrise als Folge des Ukraine-Kriegs forderte sie, dass diese vom Staat unterstützt werden müssen.

"Es ist richtig, dass der Staat mit seiner Energiepreisbremse verhindert, dass Unternehmen in zu große Schwierigkeiten kommen und Arbeitsplätze gefährdet werden" äußerte sich sich zu dem Thema.

Im Gegenzug müssten die Unternehmen Arbeitsplätze garantieren und gute Arbeitsbedingungen schaffen.

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