Kultusminister Andreas Stoch | Bildquelle: RTF.1

Stuttgart:

Früher und besser: Politik und Arbeitgeber wollen Berufsorientierung an den Schulen verbessern

Stand: 10.11.14 19:28 Uhr

Im Durchschnitt entscheiden sich junge Menschen erst im Alter von 19 Jahren für eine Ausbildung in ihrem dann später endgültigen Beruf. Rund 50 Prozent aller jungen Menschen brechen davor ihre Ausbildung ab. Die grün-rote Landesregierung will das jetzt ändern. Zusammen mit den Arbeitgeberverbänden, den Arbeitsagenturen und im Konsens mit den Gewerkschaften soll eine neue gemeinsame verbindliche Rahmenvereinbarung und ein Landeskonzept über Berufsberatung an Schulen dafür sorgen, dass sich Kinder und Jugendliche frühzeitiger und erfolgreicher beruflich orientieren können.

Die Kleinhuis GmbH und CoKG bei Metzingen im Landkreis Reutlingen, ein Hersteller von Kabelverlegesystemen. Die Firma ist auch Teilnehmer einer IHK-organisierten „Bildungspartnerschaft" mit einer regionalen Schule. Schüler sollen so durch Besuche oder Praktika früh Unternehmensluft schnuppern. Dieses schickt dafür junge Meister zur Unterrichts-Bereicherung als Fachexperten vorbei. Kleinhuis will sich so Fachpersonal von morgen sichern. Die Schulen, die an den Partnerschaften teilnehmen,  wollen ihren Schülern so frühzeitig eine erfolgreiche berufliche Orientierung ermöglichen. Ergänzt um andere berufsberaterische Elemente sollen solche Beispiele zukünftig flächendeckend und an allen fortführenden Schulen dann wirklich „Schule machen.

Alles dies soll ein neues gemeinsames Landeskonzept zur „Beruflichen Orientierung" leisten, ergänzt  durch eine verbindliche Rahmenvereinbarung zwischen Politik, Arbeitgeberverbänden und Arbeitsagenturen.Man wolle, so Bildungsminister Andreas Stoch heute in Stuttgart, so die  Schülerinnen und Schüler in einem langfristig angelegten Prozess in die Lage versetzen, möglichst reflektiert und im Hinblick auf eigene Interessen, Stärken und Schwächen eine gute Entscheidung für den weiteren Berufsweg zu entwickeln.

Neben den bekannten Bildungspartnerschaften und den Boogie-Berufspraktika soll den Schülern aller weiterführender Schulen mit dem Bildungsplan 2016 das neue Schulfach „Wirtschaft und Berufsorientierung" helfen. Spätestens abden Klassen 7 und 8 sollen hier ökonomische Grundkenntnisse gelehrt werden. Diese sollen späterHilfestellung für individuelle Berufsentscheidungen geben. Sinnvoll sei dies, so Christian Rauch von der Bundesagentur für Arbeit. Denn nur, wenn die Jugendlichen mit  ihren Stärken und Schwächen und den Anforderung eines Berufsbildes vertraut würden, könnten diese dann auch die richtige Berufswahl treffen.

Mit Aktionen wie „Coaching for Future" ist die Wirtschaft längst selbst unterwegs, um bei Schülern und Lehrern für mehr Interesse an den naturwissenschaftlichen „MINT-Fächern" zu werben, in denen es immer weniger entsprechend ausgebildete Bewerber gibt. Zukünftig, so Südwestmetall-Geschäftsführer Stefan Küpper, soll in diesen Bereich zukünftig ebenso eine halbe Million Euro mehr fließen wie bei der Lehrer-Ausbildung an den IHK-Akademien. 

Die verbindliche Vereinbarung sieht zudem jährliche Koordinationstreffen der Verantwortlichen Vor Ort und eine Kontaktperson an den Schulen vor. So soll sichergestellt werden, dass die bestehenden regionalen Angebote koordiniert und Doppel-Angebote vermieden würden. Völlige Einigkeit bestehe auch darin, dass die Angebote für die Schulen völlig "interessen-unabhängig", "werbungsfrei" und nur zum Wohle der Jugendlichen  rientiert sind. Ökonomische Wünsche und Erfordernisse stünden hingegen nicvht im Vordergrund.

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