IHK Reutlingen | Bildquelle: RTF.1

Region Neckar-Alb:

IHK-Umfrage: Wie Unternehmen den Standort bewerten

Stand: 08.09.22 17:28 Uhr

Wie zufrieden sind Unternehmen mit dem Standort Neckar-Alb? Welche Stärken, welche Schwächen hat die Region? Um das herauszufinden, führt die IHK Reutlingen alle fünf Jahre eine Umfrage durch. Dieses Jahr haben sich rund 1.500 Unternehmen aus den Landkreisen Reutlingen, Tübingen und Zollernalb daran beteiligt. Die Ergebnisse wurden heute vorgestellt.


Gute Einkaufs-, Sport- und Freizeitmöglichkeiten – das sind einige der Stärken des Standorts Neckar-Alb. Mit diesen Faktoren sind die in der Region ansässigen Unternehmen zufrieden. Das zeigt die Standortszufriedenheitsumfrage der IHK Reutlingen. Weitere Stärken der Region sind die Versorgungsqualität bei der Stromversorgung und die allgemeine Sicherheit.

Die Betriebe sehen aber auch Handlungsbedarf. "Die Unternehmen sind mit der Verfügbarkeit beruflich qualifizierter Fachkräfte unzufriedener", so Antonia Hettinger von der IHK, die die Umfrage am Donnerstag vorgestellt hat. "Da hat man gemerkt, dass die Zufriedenheit gesunken ist. Das liegt an der allgemeinen Fachkräftemangellage."

Weitere Punkte, die Handlungsbedarf erfordern, sind die Mobilfunk-Netzabdeckung und die Breitbandversorgung. "Da muss in die digitale Infrastruktur weiterhin investiert werden", so Hettinger.

23 % der Betriebe wollen in die Region expandieren

Alles in allem sehen die Unternehmen die Region aber als einen starken Standort an. Die Betriebe haben der Region im Schnitt eine gute Bewertung gegeben: nämlich die Note 2,2.

23 Prozent der Betriebe wollen sogar in die Region expandieren.

"Wir freuen uns, dass sie investieren wollen", so IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp, "denn nur ein Unternehmen, das investiert, wird auch wachsen können und am Markt bestehen können."

Dazu bräuchten Unternehmen aber Gewerbeflächen. Hier müsse die Politik stärker mit der Wirtschaft zusammenarbeiten, so Epp. Potenziale müssten besser ausgenutzt werden.

Unternehmen brauchen Planungssicherheit

Bei der Pressekonferenz kam der IHK-Hauptgeschäftsführer auch auf die angespannte Gaslage zu sprechen. Bei einem runden Tisch wurde deutlich, dass bisher noch nicht viel Gas gespart wurde: "Weder vom Bürger noch von unseren Unternehmen", so Epp. "Das liegt vielleicht zum einen daran, dass der Bürger das noch gar nicht merkt. Und die Unternehmen produzieren noch, weil sie befürchten, dass das Gas noch teurer wird."

Die Betriebe wüssten außerdem nicht, wie viel oder ob sie überhaupt noch Gas im Winter bekommen. Deshalb fordert Epp von der Bundesnetzagentur, die Unternehmen transparent zu informieren, denn die Betriebe bräuchten Planungssicherheit.

IHK-Hauptgeschäftsführer: "Wir brauchen unsere Atomkraftwerke jetzt am Netz"

Außerdem brauche es einen Plan für die Stromversorgung, denn Strom sei das Wichtigste für die Betriebe.

Die Wirtschaft fordert ein Umdenken: "Wir brauchen unsere Atomkraftwerke jetzt am Netz und keine Notfallpläne, das ist technisch nicht machbar", betont Epp. "Da müssen wir weg von einer bestimmten - ich sag es mal provozierend - Naivität, die jetzt noch herrscht."

Ob Strom, Gas oder Öl: Die Preise für Energie schießen in die Höhe. Deshalb sei das dringendste Anliegen der Wirtschaft, dass etwas gegen die exorbitanten Preise getan werde, so der IHK-Hauptgeschäftsführer abschließend.

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