Fischer bei Paravan | Bildquelle: RTF.1

Pfronstetten-Aichelau:

Landesbehindertenbeauftragte Fischer bei Paravan

Stand: 05.09.22 09:53 Uhr

1997 geschah das Schicksalserlebnis: auf einer Autobahnraststätte half Roland Arnold bei strömendem Regen einer Frau, ihren Mann im Rollstuhl ins Auto umzusetzen. An diesem Tag erkannte Arnold die Notwendigkeit eines behindertengerechten Fahrzeugs. Das war die Geburtsstunde des Unternehmens Paravan. Heute ist es weltweit führend im Bereich behindertengerechte Mobilität. Auf Einladung der Wahlkreisabgeordneten Cindy Holmberg besuchte die Landesbehindertenbeauftragte Simone Fischer das Unternehmen in Pfronstetten- Aichelau.


Bei ihrem Besuch setzte sich Landesbehindertenbeauftragte Simone Fischer in ein Fahrschulauto der etwas anderen Art. Das Auto wird nur mit den Fingerspitzen gesteuert. Das Fahrzeug so umgebaut hat die Paravan GmbH. Das Unternehmen ermöglicht Menschen mit unterschiedlicher Behinderung, mobil zu sein.

„Mobilität ist die Grundlage von Teilhabe", so Fischer. Für Menschen mit unterschiedlicher Behinderung sei es sehr wichtig, dass sie unabhängig von A nach B kommen würden und die Freiheit genießen können, „unterwegs zu sein, ihre Besorgungen zu machen, Freunde zu treffen".

Simone Fischer kam auf Initiative der Abgeordneten von Hechingen-Münsingen, Cindy Holmberg, nach Aichelau. Paravan sei eines der innovativsten Unternehmen in ihrem Wahlkreis, so die Grünen-Politikerin.

Ziel des Unternehmens ist es, schwerstbehinderten Menschen die Möglichkeit zu geben, unabhängig am Leben teilnehmen zu können. Dafür baut Paravan ein Fahrzeug so um, dass es individuell auf den Kunden passt. Beispielsweise gibt es Autos, die nur mit den Füßen gelenkt werden.

Für die jeweiligen Anpassungen müssen die Fahrzeuge komplett auseinander genommen und entsprechend wieder zusammengebaut werden.

Bei E-Autos stoßt Paravan allerdings auf eine Hürde: das Gewicht. E-Autos sind schwerer als vergleichbare Verbrenner-Modelle. Inhaber der Führerscheinklasse B dürfen aber nur Fahrzeuge mit einer Gesamtmasse von 3,5 Tonnen fahren.

Paravan muss aber viele Dinge einbauen, dadurch wird das Gewicht enorm aufgestockt. „Dadurch kommen wir relativ schnell an die Fahrzeuggrenzen und auch über die Fahrzeuggrenzen hinaus. Dann ist das Fahrzeug nicht mehr zulassungsfähig", so der stellvertretende Geschäftsführer Kevin Arnold.

Hier müsste die Politik nachrüsten und eine Auflastung auf 4,25 Tonnen genehmigen.

Fest steht: Die Autoindustrie ist gerade im Wandel. Menschen mit Beeinträchtigungen dürften da nicht vergessen werden. Barrierefreie E-Infrastruktur sei ein Thema, das sowohl Fischer als auch Holmberg am Ende ihres Besuchs mitnahmen.

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