Auspuff an Autos | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

40 Jahre Bund für Umweltschutz

Stand: 08.11.14 16:17 Uhr

Ein Atomkraftwerk in Reutlingen-Mittelstadt oder ein Großflughafen im Schönbuch? Heutzutage nur schwer vorstellbar, aber diese Planungen hat es wirklich mal gegeben und waren ein Hauptgrund dafür, dass sich im Jahr 1974 der Bund für Umweltschutz Reutlingen gegründet hat. In 40 Jahren hat sich aus Sicht der Umweltschützer einiges getan, aber vieles liegt auch noch im Argen. Das betrifft vor allem auch die Umweltpolitik der Stadt Reutlingen. Doch jetzt wurde erstmal Jubiläum gefeiert.

Verkehrsplanung, Energiesparen, Müllvermeidung, Flächenverbrauch oder auch die Luftreinhaltung gehören zu den Themen, denen sich der BfU lokalpolitisch widmet. Damals von 14 umweltbewegten Menschen gegründet, "die einfach festgestellt haben, dass es so nicht weitergehen kann mit dem Umgang mit der Natur, mit der Umweltverschmutzung. Man hat Bäume abgefällt, man hat Kernkraftwerke geplant, man hat einfach Straßen überall hin geplant. Es hat sich dann eine Gruppe von Leuten zusammengetan und den BfU gegründet", schildert der Vorsitzende des BfU, Rainer

Und seitdem gibt es auch die ein oder andere Erfolgsgesichte zu vermelden. Es gibt keinen Großflughafen im Schönbuch, stattdessen einen Naturpark. Und die Hochspannungsleitungen über der Achalm konnten mit Hilfe der Umweltschützer ebenso verhindert werden wie das Atomkraftwerk in Mittelstadt.

"Dann gab es die B28, die geplant war. Auch da hat der damalige BfU Einfluss darauf gehabt, die Planungen zumindest zu verändern. Man konnte es nicht verhindern, aber man konnte zumindest die Planung umweltgerechter verändern", so Rainer Blum.

Margit Geyer ist fast eine Frau der ersten Stunde. Die heute 77-jährige trat dem BfU vor 36 Jahren bei und ist immer noch aktiv. Dass Reutlingen auch jetzt noch, 40 Jahre nach der Gründung des BfU, keine Baumschutzsatzung hat, ist für sie und auch für den Vorsitzenden ein großes Ärgernis. Als Geburtstagsgeschenk für die Stadt gab es deshalb zum 40-jährigen Bestehen des Bundes für Umweltschutz eine Winterlinde, die möglichst zentral positioniert werden soll. "Zum anderen wollen wir damit auch symbolisieren, dass die Luftqualität in Reutlingen einfach schlecht ist. Und nach wie vor schlecht ist, und auch nicht besser wird, wenn man nicht mal ein anderes Verkehrskonzept einschlägt. Und nicht versucht den öffentlichen Personennahverkehr etwas besser zu fördern und Fußgänger und Fahrradfahrer besser zu unterstützen", schildert der Vereinsvorsitzende.

Erst neulich hatte das Verwaltungsgericht Sigmaringen entschieden, dass die Landesregierung den Luftreinhalteplan für Reutlingen verändern muss. Die Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoff-Dioxid wurden in den letzten Jahren immer wieder überschritten.

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