IHK-Innovationstage | Bildquelle: RTF.1

Zollernalbkreis:

IHK-Innovationstage auf der Burg Hohenzollern und im Medical Valley

Stand: 05.07.22 16:49 Uhr

Hoch hinaus ging es während der IHK-Innovationstage bei einem Besuch auf der Burg Hohenzollern. Die Teilnehmer lernten dabei unter anderem wie uns Erfindungen des Weltraums auch auf der Erde einen Nutzen bringen können. Beim anschließenden Besuch des Medical Valleys wurden dann Firmen besichtigt, die in der Medizinbranche tätig sind, wie beispielsweise das Unternehmen Bentley Innomed, ein internationaler Produzent von Stents.

Den Sternen und dem Weltraum so nah wie möglich sein – wo könnte das besser gelingen als auf den Dächern der Burg Hohenzollern? Kein Wunder also, dass genau dieser Ort gewählt wurde, um das bundesweite Netzwerk Space2Health während der IHK-Innovationstage Zollernalb genauer vorzustellen.

Ganz oben, auf dem Dachboden der Burg, hielten die Teilnehmer ihre Tagung ab und erläuterten, inwiefern Raumfahrt und Gesundheit voneinander profitieren können.

Die Zielsetzung von Space2Health sei es, die Gesundheitsbranche mit der Raumfahrtbranche zusammenzubringen, um sich auszutauschen und neue Kooperationsideen zu entwickeln, so Dr. Franziska Zeitler von der Deutschen Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt.

Elektronische Nase kann Krankheiten identifizieren

So lassen sich Produkte, die beispielsweise für die Raumstation ISS entwickelt wurden, auch auf der Erde einsetzen – wie etwa eine elektronische Nase.

Sie identifiziert Viren und andere Schädlinge auf der Raumstation. "Und die setzen wir heute schon ein, zum Beispiel auch für Sars-CoV-2. Diese Nase kann in der Atemluft erkennen: ist da eine bakterielle oder virale Krankheit oder eben sogar eine Covid-Erkrankung?", erklärt Zeitler.

Plasma eliminiert Keime 

Tobias Adamczyk von der IHK Reutlingen ist für den Transfer solcher Technologien zuständig. Auch er hat ein schönes Beispiel für eine Anwendung, von der auch wir schon bald profitieren können: ein sogenanntes kaltes Plasma.

"Es lässt sich schlecht lüften auf der ISS, trotzdem muss ich sehen, dass ich diese Keime, die ich von unten nach oben bringe, auch eliminieren kann." Dort kann es auch zu Schnittwunden kommen - mit dem Plasma lässt sich das Ganze reinigen. "Ich mache da Bakterien kaputt, ich mache Viren kaputt und ich kann Wunden schließen", erklärt Adamczyk.

Außerdem kann das Kaltplasma-Gerät auch Kleidung kühlen und erfrischen – bei heißen Temperaturen sicher eine Wohltat.

Geballte Medizinkraft im Medical Valley

Nach einer Führung durch die Burg ging es dann vom Berg ins Tal – genauer gesagt ins Medical Valley. Vor etwa 20 Jahren wurde der Verein Medical Valley gegründet. Die Vereinigung von Medizintechnik-Firmen hat mittlerweile 61 Mitglieder. Um die Dichte und Vielfalt auch den Teilnehmern der Innovationstage näher zu bringen, wurde zum Spaziergang im Gewerbegebiet „Lotzenäcker" eingeladen.

Das Medical Valley sei die Idee des damaligen Bürgermeisters von Hechingen gewesen, erzählt Dr. Heiko Zimmermann, der Geschäftsführer des Kompetenznetzwerks Medical Valley Hechingen e.V: "Er [der Bürgermeister] sagte, wir hatten mal Textil, lass uns auf Medizintechnik umschwenken. Und der hat das Ganze ins Leben gerufen. Und heute sind wir natürlich froh und glücklich, dass wir hier eine geballte Kraft an Medizintechnik in Hechingen und auch in dieser Straße haben."

Großes Interesse

Bei einigen Stopps, wie etwa beim Spezialist für Implantate für Gefäßkrankheiten Bentley InnoMed, erfuhren die Teilnehmer dann noch mehr über die Kompetenzen der Unternehmen. Das Interesse war groß. 80 bis 90 Leute seien gekommen, schätzt Zimmermann. "Wir hatten vielleicht mit der Hälfte gerechnet."

Noch mehr Termine der IHK-Innovationstage finden Sie auf www.innovationstage.de

Um Gesundheit geht es beispielsweise wieder am 12. Juli, wenn sich die Teilnehmer dem Thema individuelle Medikamentenproduktion in der Apotheke des 21. Jahrhunderts widmen.


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