Anzeigetafel: Zug fällt aus | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen/Tübingen:

Bahnstreik - Gemischte Stimmung unter den Bahnreisenden in der Region

Stand: 08.11.14 12:40 Uhr

Viele Menschen, die gestern gehofft hatten, der Bahnstreik könnte schon heute ein Ende finden, wurden enttäuscht. Denn die von der Deutschen Bahn gegen den Streik eingereichte Klage scheiterte gestern. Das Arbeitsgericht Frankfurt gab der Lokführergewerkschaft GDL Recht. Und so standen auch heute wieder zwei Drittel der Züge im Nah- und Fernverkehr still. Für viele Pendler und Bahnreisende bedeutet das vor allem Stress. Wie die Menschen hier in der Region, in Reutlingen und Tübingen über den Bahnstreik denken - wir haben nachgefragt.

Dieser Tage ist der Blick auf die Anzeigetafel im Bahnhof auch für viele Menschen in der Region eher frustrierend. Ein Großteil der Züge im Nah- und Fernverkehr fährt nicht. Und die wenigen verbliebenen Verbindungen passen nicht bei jedem Pendler und Bahnreisenden ins Konzept. Wer pünktlich bei der Arbeit oder an der Uni sein will, muss im Zweifelsfall nach Alternativen suchen. Verständnis für den Marathon-Streik haben deshalb nicht alle.

"Ich denke, dass es mittlerweile echt über die Stränge schlägt und dass auf beiden Seiten also auf der Gewerkschaftsseite und auf der Bahnseite der Fisch vom Kopf her stinkt sag ich mal. Also wirklich da um Macht gespielt wird und es nicht mehr um die Personen an sich geht", erklärte ein Befragter.

"Ich finde es auch heftig, dass eben sehr viele Züge ausfallen, nicht nur so einzelne, sondern dass es oft richtig schwierig ist überhaupt einenn Zug zu finden und zur Arbeit zu kommen", klagt ein weiterer Umfrageteilnehmer.

"Ich kann einerseits die Lokführer verstehen, aber ich finds halt jetzt auch blöd, wenn man mit dem Zug fährt, dass man dann halt immer wieder nicht weiß wie es weitergeht, das ärgert mich halt schon sehr. Und ich finde sie sollten sich wieder an den Tisch setzen und reden", so eine junge Frau.

Dagegen stellte ein Befragter klar: "Da stehe ich voll dahinter. Weil es kann nicht sein, dass man einerseits predigt dass die Politik, dass die Gewerkschaften frei sind, und andererseits versucht man sie auszubremsen, das finde ich nicht gut. Mein Gott und jeder muss irgendwo sein Päckchen tragen und seinen Beitrag dazu leisten, weil andererseits wenn es dem einen dann an den Geldbeutel geht, der wo jetzt schreit 'Oh Scheiß Bahn, scheiß Bahn' und so, oder 'Scheiß GDL' wenn es dem aber dann an den Geldbeutel geht, [...] dann ist der nämlich genauso wie die GDLer".

"Die Tage die sind sehr störend glaube ich für die die unterwegs sind, oder die fortfahren wollen. Aber ich habe mich darauf eingestellt, dass ich an diesem Wochenende nicht unterwegs bin", so eine ältere Dame.

Auf den Ausflug am Wochenende verzichten und lieber zu Hause bleiben – für viele vielleicht nicht die Beste aber die stressfreiste Alternative.

Soweit unsere nicht repräsentative Umfrage zum Bahnstreik.

Für das Wochenende gibts allerdings mittlerweile gute Nachrichten. Der Streik soll laut GDL, "als Geste der Versöhnung" schon am Samstagabend um 18 Uhr enden.

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