Balingen:

Stadthalle bringt Musical "Anatevka" auf die Bühne

Stand: 02.11.14 17:08 Uhr

In der Stadthalle Balingen laufen derzeit die Proben für die 16. Eigenproduktion des Hauses. Am kommenden Freitag, den 7. November ist Premiere für das Musical Anatevka, auch bekannt unter dem Originaltitel Fiddler on the Roof. Anatevka ist der Name eines fiktiven jüdischen Dorfes in der Ukraine. Die Geschichte spielt zur Zarenzeit, ungefähr zehn Jahre vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs.

"Wenn ich einmal reich wär" - das wohl bekannteste Lied aus Anatevka. Milchmann Tevje kann vom Reichtum nur träumen. Fünf Töchter hat er in die Welt gesetzt. Die drei ältesten sind mittlerweile im heiratsfähigen Alter. Für sie hat Tevje eine Heiratsvermittlerin engagiert.

Doch die Töchter haben eigene Pläne – nicht unbedingt nach den Wünschen des Vaters. So will die älteste Tochter lieber ihren armen Jugendfreund als einen reichen Metzger ehelichen. Auf den Kiewer Studenten Perchik hat es die zweite Tochter abgesehen. Er wird später wegen seiner revolutionärer Ideen verhaftet.

Die jüdische Gemeinschaft in Anatevka ist sehr konservativ und legt Wert auf Tradition, doch die Strukturen brechen langsam auf, und nicht nur das: Am Ende räumen die Soldaten das Dorf, und die Juden wandern nach Amerika aus.

Anatevka ist vor dem Hintergrund der Geschehnisse in der Welt sehr aktuell. Doch das ist nicht der Grund, warum sich die Stadthalle dieses Musical ausgesucht hat.

Stadthallengeschäftsführer Ulrich Klingler erklärt: "Ich denke, das ist mal eine neue Chance, ganz neue Publikumskreise sich für unsere Eigenproduktion zu erschließen. Ich habe im vergangenen Jahr die Erfahrung gemacht, wir hatten hier My Fair Lady von einer tollen Bühne aus Köln und ich war relativ überrascht, wie viele junge Menschen zu diesem Musical gekommen sind."

Bei den Eigenproduktionen der Stadthalle Balingen treffen immer Laien auf Profis. Während die Hauptrollen allesamt von professionellen Sängern gespielt werden, kommen in Nebenrollen, Chor und Orchester Balinger Bürger zum Einsatz. "Der Chor ist natürlich ein Laienchor, und ich finde immer, dass die Profis wirklich lernen Motivation von dem Chor, und der Chor versucht, dann ein bisschen mehr professionell zu sein" so Regisseur Gordon McKechnie.

Am kommenden Freitag, den 7. November ist Premiere. Weitere Aufführungen gibt es am darauf folgenden Samstag und am Sonntag, jeweils um 19 Uhr. Der Vorverkauf läuft bereits.