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Karakosh / Irak:

Nächtliche Flucht aus Karakosh - Dominikanerpriester rettet unersetzliche antike Dokumente vor Zerstörung durch "IS"-Islamisten

Stand: 18.04.15 10:03 Uhr

Ein Dominikaner-Priester hat tausende unersetzliche und einzigartige jahrhundertealte christliche Bücher, Dokumente und Manuskripte aus der von "IS"-Islamisten eroberten nordirakischen Stadt Qararosh gerettet. Das meldet die kurdische Nachrichtenseite Rudaw. Die Dokumente, die bis ins 13. Jahrhundert zurückgehen, befindet sich jetzt an einem geheimgehaltenen Ort im kurdisch kontrollierten Teil des Irak.

Bei dem Priester handelt es sich um Vater Nageeb Michaeel, dem Leiter des "Digital Centre for Eastern Manuscripts". Das Zentrum gehört zum syrisch-katholischen Mar Behnam Kloster in Qaraquosh. Der Pater sei angesichts der heranrückenden Verbände der  "IS"-Terroristen von Freunden telefonisch bedrängt worden, die Stadt zu verlassen.

In der Nacht vom 6. August 2014 habe er die bereits zum Transport vorbereiteten Dokumente mit einem Pick Up ins 40 km entfernte Erbil gebracht. Von dort seien die Dokumente an einen geheimgehaltenen Ort verbracht worden, um eine gezielte Zerstörung durch "IS"-Sympathisanten zu verhindern. 

Nach Angaben des Priesters wäre die Bibliothek sonst wohl durch die "IS"-Islamisten vernichtet worden, wie viele andere Kirchen und Klöster in Mossul und auf der Niniveh-Ebene.

Nach Angaben von Rudow haben die Dominikaner über viele Jahrhunderte Aufzeichnungen über die Menschen und Gebräuche der Region angefertigt, und von ihnen vorgefundene antike Dokumente zusammengetragen. Sie seien deswegen als die ersten "Kulturanthropologen" der Region bezeichnet worden.

Michaeel hat seit den 1980er Jahren rund 750 Dokumente der Dominikaer zusammengetragen und außerdem viele weitere Dokumente von Kirchen, Klöstern und Privatpersonen digitalisiert. 

 

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