Altstadt Tübingen | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Wie soll sich die Altstadt weiter entwickeln? Stadt startet Rahmenplanung

Stand: 19.11.21 16:24 Uhr

Dass Tübingen eine attraktive Altstadt hat, ist weit über die Region hinaus bekannt. Aber wie kann diese Attraktivität auch in Zukunft erhalten werden? Und in welche Richtung soll sich die Altstadt weiter entwickeln? Die Stadtverwaltung will diese Grundsatzfragen jetzt angehen und startet einen Rahmenplanungsprozess.


Die Tübinger Altstadt. Touristenmagnet und Shoppingmeile, Szeneviertel und Wohnquartier, Flaniermeile und denkmalgeschütztes Gebäudeensemble. Hier treffen Handel, Wohnen, Handwerk, Kultur, Gastronomie und Verwaltung aufeinander. Doch Corona hat einen ohnehin vorhandenen Strukturwandel noch verschärft. Der Einzelhandel geriet unter Druck. Dafür gewann der öffentliche Raum an Bedeutung als Aufenthalts- und Begegnungsort. Stadtplaner sprechen hier von Mediterranisierung. Die Straßen und Plätze wurden belebter.

"Wir glauben, dass es gut ist, sich alle diese Punkte mal zusammen anzugucken und sich ein neues Bild von der Altstadt zu machen", sagte Baubürgermeister Cord Soehlke. Das könne auch viel von dem alten Bild haben, aber die neuen Fragen beantworten: "Wo wollen wir die nächsten 30 Jahre mit unserer Altstadt hin, und welche Strategien brauchen wir dafür?"

Eines der Ziele: Tübingen will bis 2030 klimaneutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen, soll die Altstadt weitgehend autofrei werden. Auch das Thema Heizen in der Altstadt muss angegangen werden. Ein weiteres Ziel: "Wir sind sehr stolz auf unsere kleinteilige Einzelhandelsstruktur und wollen die erhalten, das heißt, wir möchten immer eine Altstadt haben, die durch das Thema Handel geprägt ist, gleichzeitig sind wir auch stolz darauf, dass wir eine bewohnte Altstadt haben." Auch das Wohnen soll in der Altstadt attraktiver werden. Aber wie verträgt sich das mit der Rolle der Altstadt als Szeneviertel, als Ort von Gastronomie und Veranstaltungen? Soehlke: "Wieviel Attraktivität wollen wir in der Altstadt haben als Ort, der von den Menschen von draußen auch Nachts besucht wird, und wie wollen wir das sichern, dass gleichzeitig nicht nur Studierende hier wohnen sondern auch diejenigen, die lange hier wohnen?"

Es sind zahlreiche Fragen, die hier geklärt werden müssen. Dazu beauftragt die Stadt als erstes ein Planungsbüro. Daran soll sich ein eineinhalb bis zwei Jahre langer Diskussionsprozess anschließen, an dem sich möglichst viele beteiligen sollen: Altstadtbewohner, Händler, Pendler, aber auch Besucher und alle, die an der Altstadt interessiert sind. Am Ende soll dann in etwa zwei Jahren der Gemeinderat die Rahmenplanung beschließen.

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