Insgesamt gibt es 17 Kategorien, eingeteilt in Tierarten wie Säugetiere, Vögel, Reptilien und Wirbellose bis hin zu den Kategorien der jungen Naturfotografen. Aber auch der kritische Umgang mit Tieren und unserer Umwelt wird thematisiert. Es sind oft Bilder, die weh tun, wie beispielsweise der Umgang mit Wildtieren zu Unterhaltungszwecken.
Eine sechsköpfige Jury wählt aus allen Einsendungen die besten 100 aus. Jedes Jahr spüre man einen anderen Fokus: mal sei es die Bildkomposition der Bilder, mal mehr der Blick auf die Naturzerstörung, erklärt der stellvertretende Leiter des Naturkundemuseums Dr. Günter Wahlefeld. In diesem Jahr gehe es seiner Meinung nach, vor allem ums Geschichten erzählen. So sei dieses Mal fast jedes Foto eine Momentaufnahme einer bestimmten Handlung oder eines Ablaufs. So wie auf dem Siegerbild mit dem Titel: Die Umarmung.
„Und man sieht, dass die Tigerin etwas für Katzen ganz Typisches macht, sie markiert nämlich diesen Baum. Das Bild hat er „die Umarmung" genannt, aber es ist keine Umarmung, sondern es ist ein Markieren. Wenn Ihnen eine Hauskatze um die Beine streicht und sich an Ihnen ein bisschen reibt und so, dann macht sie dasselbe wie die Tigerin hier auf dem Bild", erklärt Wahlefeld. Zehn Monate lang hat der Fotograf Sergej Gorshkov versucht, dieses Bild mithilfe einer Kamerafalle einzufangen – was ihm letztlich mit Erfolg geglückt ist.
Wahlefelds Lieblingsbild gehört in eine andere Kategorie und beeindruckt vor allem durch eine besonders ausgereifte Technik. Das Bild der zwei Wespen, hätte man so vor 20-30 Jahren nicht einfangen können, erklärt er.
„Der Fotograf hat mit Blitzlichtketten gearbeitet, die elektronisch angesteuert sind, mit eigenen Stativen und mit mehreren Kameras. Und Sie können an dem Bild auch sehen, dass der Flügelschlag der Wespe im Flug tatsächlich den Flügel scharf abbildet. Das ist etwas ganz ungeheuerliches, dass kann man auch nur, wenn man in die Technik sehr tief eingestiegen ist", so Wahlefeld.
Die Ausstellung ist dieses Mal auf das ganze Haus verteilt, um coronabedingt mehr Abstand zwischen den Besuchern zu schaffen. Die Ausstellung im Naturkundemuseum Reutlingen läuft noch bis zum 13. Februar 2022.
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