Oder den JoeBoB – ein Modul für Stehtische, das auch die Teilhabe von Kindern oder auch von Rollstuhlfahrern ermöglicht. „Ich war unterwegs mit meinem kleinen Sohn" berichtet Gründer Michael Soroka. „Er hatte genau das Problem, dass er an einem Stehtisch stand und sich extrem ausgegrenzt fühlte und ziemlich frustriert war, weil er nicht selber an seine Pommes und an seine Limo gekommen ist. Und dann war so die Frage: Mensch, dafür muss es doch eine Lösung geben. Und dann auf die Suche gegangen: Gibt's denn schon ne Lösung? Nichts gefunden, und dann war die Überlegung, das selber umzusetzen."
Selber machen, los legen, Bedenken beiseite schieben. Eine gute Geschäftsidee ist die Grundvoraussetzung für das eigene Unternehmen und der erste Schritt. Für das, was danach kommt, gibt es Berater, Anlaufstellen und Experten, die sich ebenfalls auf der Messe präsentierten. „Ganz wichtig ist, dass man sich von Anfang an gut mit seiner Geschäftsidee auseinandersetzt", sagte der Reutlinger Wirtschaftsförderer und Organisator der Messe Markus Flammer. „Dass man guckt: Wer sind die Marktbegleiter? Was ist mein Alleinstellungsmerkmal? Wie sieht es aus mit meiner Finanzierung? Also, die gute Planung ist schon mal die halbe Miete."
Elisabeth Rehfeldt und Rebecca Müller haben sich mit einem EMSRaum, eine Art Fitness-Center, in Gomaringen selbständig gemacht. Dabei geht es darum, die Muskeln elektrisch zu stimulieren. Das soll das Training effektiver machen. Neu ist, dass es bei ihnen kabellos funktioniert. Der Anfang war für die jungen Unternehmerinnen nicht immer einfach. „Es gab schon Schwierigkeiten", sagte Rebecca Müller. „Ich war 24, sie war 27, grad aus dem Studium raus und mach dich mal selbständig! Natürlich haben wir unsere Chefs grefragt und unseren Lizenznehmer damals, der uns unterstützt hat, aber zur Bank gehen, Kredit beantragen, Businessplan, das war alles schon mit Aufregung verbunden." Aber im Großen und Ganzen sind sie jetzt froh, sich für die Gründung entschieden zu haben.
Unter die Gründerinnen ist auch Lara Schuhwerk mit ihrem Albstädter Unternehmen Beneto Foods gegangen. Die Pasta, die es hier gibt, besteht aus Grillenmehl. Ihr Studium in China brachte Lara Schuhwerk auf die Idee, Insekten als Nahrungsmittel auch im Westen einzuführen. „Da haben wir einen ganz eklatanten Unterschied zwischen Grillen oder grundsätzlich Insekten und dem herkömmlichen Fleisch", sagte Schuhwerk. „Nämlich der grundsätzlich in der Ressourceneffizienz liegt, also Insekten brauchen 2000mal weniger Wasser, 200mal weniger Fläche, 100mal weniger CO2-Emissionen und 10mal weniger Futtermittel, um allerdings die doppelte Menge an Protein zu erzeugen." Insekten als Proteinquelle – für viele noch gewöhnungsbedürftig. Doch die Grillenmehl-Produkte erfreuten sich immer größerer Beliebtheit, so Schuhwerk.
Direkt gegenüber gibt es Mehlwürmer und Mehlkäfer. Allerdings sind die für die Tiernahrung gedacht. Vorerst. „Insbesondere Hühner und Fische lieben diese Insekten, sie fahren wirklich darauf ab", sagte Robin Huniar von der Firma Larvest. „Auch als Haustierfutter haben wir schon sehr, sehr gute Resonanz bekommen. Hunde, die das als kleinen Snack, als Leckerli benutzen, lieben dieses Zeug."
Wie auch immer die Geschäftsidee aussieht: Ob individuell geschneiderte Brautmoden, die eigene Konditorei mit Törtchen und anderen Leckereien oder eine leuchtende Kachel. Eines, so betonen die Unternehmer und Experten, sei besonders wichtig: „Netzwerken, netzwerken, netzwerken", sagte Michael Soroka. „Es ist so wichtig, Menschen kennenzulernen, der eine kennt den anderen, das ist extrem wichtig. Und am Anfang: Wenn ihr euch überlegt: Sollte ich das tun? Ist mein Slogan: Nicht getan habe ich schon."
Oder auch: Einfach loslegen. So kann die Gründermesse auch ein Anreiz für künftige Gründer sein, ihre Geschäftsidee zu verwirklichen.
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