Lebensmittelretter | Bildquelle: RTF.1

Baden-Württemberg:

Landesweite Aktionswoche Lebensmittelretter

Stand: 03.10.21 17:24 Uhr

Bereits zum dritten Mal findet aktuell die landesweite Aktionswoche „Lebensmittelretter - neue Helden braucht das Land“ des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg statt. Ziel der Woche ist es, Verbraucherinnen und Verbraucher für das Thema Lebensmittelverschwendung zu sensibilisieren. Zum Auftakt tauschten sich in einer Online-Talkrunde Gäste aus Politik, Wissenschaft, Forschung und Handel zum Thema aus - mit dabei war auch Landwirtschaftsminister Peter Hauk.


In Deutschland werden allein in Privathaushalten 6,1 Millionen Tonnen an Lebensmitteln pro Jahr weggeworfen. Pro Kopf bedeutet das etwa 75 Kilogramm. Nicht alles ist dabei vermeidbar – etwa Schalen, Strunke oder Knochen landen zwangsläufig im Abfall. 40% des privaten Lebensmittelabfalls ließen sich aber durchaus vermeiden. „Wenn es uns gelingt, klar zu machen, welche Ressourcen in den Lebensmitteln stecken, dass dann auch die Einsicht wächst, dass diese wertvoll sind", sagte Dr. Doris Heberle vom Bundesministerium für Landwirtschaft.

Mit der Aktionswoche Lebensmittelretter will das Land Baden-Württemberg deshalb für dieses Thema sensibilisieren. Denn auch die Lebensmittelverschwendung spielt eine Rolle im Klimaschutz. Durch eine Social-Media-Kampagne beispielsweise soll auf einfache Weise dargestellt werden, wie Lebensmittel länger frisch bleiben. Außerdem hilft es auch, sich einmal bewusst zu werden, wie viel und warum man eigentlich Lebensmittel wegwirft.

Eine Studie mit Studenten hat auch gezeigt: Junge Menschen, werfen ungefähr doppelt soviel weg, wie andere. „Studierende sind sehr leicht bereit – also der Sprudel ist ein bisschen abgestanden, der Kaffee ist nicht mehr ganz heiß, dieses Brot ist nicht mehr ganz frisch – Bilder Äpfel, nicht mehr ganz frisch – ich kann dieses Produkt schon noch essen.", sagte Studiendekanin Prof. Beate Scheubrein.

Das Land will daher insbesondere Kinder früh für das Thema Wertschätzung sensibilisieren und fängt bereits in den Kitas damit an. Landwirtschaftsminister Peter Hauk fände es auch gut, wenn man etwas am Überangebot schrauben würde. „Ich habe nichts dagegen wenn man um 17 Uhr halt nur noch 2-3 Brote kriegt und die Brötchen alle weg sind", sagte Hauk. „Man muss auch eine Gesellschaft mal wieder an Mangelsituationen gewöhnen, also nicht bewusst herbeiführen, aber die Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit ist auch etwas, das man durchaus hinterfragen kann."

Wer Interesse an Tipps zu Lagerung, Haltbarmachung hat und mehr zum Thema Lebensmittelretten erfahren will, kann die Homepage der Aktionswoche besuchen. Hier gibt es außerdem auch Umfragen und Quiz-Angebote. Die Aktionswoche geht noch bis zum 6. Oktober.

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