Metamorphosen | Bildquelle: RTF.1

Münsingen:

Ausstellung „Metamorphosen - verschwundene Körper“

Stand: 29.08.21 16:33 Uhr

Viele glauben, dass der Mensch die Krönung der Schöpfung sei. Und aufgrund dieser Vorstellung hat der Mensch seit Jahrhunderten und Jahrtausenden die Welt nach seinen Vorstellungen geformt mit zum Teil katastrophalen Folgen wie jeder erlebt hat (z.B. Umweltverschmutzung). Dabei ist der Mensch EIN Teil der Natur und steht nicht darüber. Wie das im wahrsten Sinne aussehen kann, zeigt derzeit eine Ausstellung mit dem Namen „Metamorphosen - verschwundene Körper“ im Biosphärenzentrum Schwäbische Alb in Münsingen.


Auf den ersten Blick eine faszinierende und atemberaubende Landschaft...aber Moment, irgendetwas passt beim näheren Hinsehen nicht. Versteckt sich in dieser Landschaft nicht eine Person? - So ist es. Die beiden Künstler Uwe Schmida und Layla Pregizer zeigen mit ihren künstlerischen Fotografien, dass der Mensch ein Teil der Natur ist und nicht über ihr steht.

"Der Besucher findet eine abwechslungsreiche Auswahl von 30 Bildern, die eine faszinierende Mischung von Natur- und Personenfotografie darstellt. Das ist spannend für Groß und Klein, denn die Erwachsenen wie die Kinder können in den Bildern ganz verschiedene Dinge darin sehen: faszinierende Naturaufnahmen, aber auch ein Versteckspiel. Denn in den Bildern verstecken sich Menschen, die durch Bodypainting in der Natur aufgehen. Man erkennt jedes Mal was Neues, z.B. eine zweite Person, die man vorher nicht entdeckt hat", erklärt Nora Müller, die Leiterin des Biosphärenzentrums Schwäbische Alb.

Bei einigen Kunstwerken kommen die Gedanken auf den antiken Mythos von dem Gott Apollon und der Nymphe Daphne, die von dem Gott im Liebesrausch verfolgt wird und sie ihrem Vater anfleht ihr zu helfen. „„Durch Verwandlung verdirb die Gestalt, mit der ich zu sehr gefiel!" Kaum war die Bitte beendet, befällt schwere Taubheit die Glieder: Die weichen Brüste werden von zarter Rinde umschlossen, die Haare werden zu Laub, die Arme wachsen als Äste; schon wird der flinke Fuß von trägen Wurzeln gehalten, ein Wipfel verbirgt das Gesicht; Der Glanz allein bleibt ihr."

Die Fotografen waren an vielen Orten auf der Welt, die Paten standen für ihre Kunstwerke. Das Zusammenspiel von Mensch und Natur begleitet die beiden Künstler, die es unter dem Projekt „Metamorphosen" betreiben, schon seit vielen Jahren ihres Schaffens. Mit dieser besonderen Form der Fotokunst haben sie auch schon etliche Preise gewonnen.

"Und die beiden Aspekte miteinander zu verbinden, einmal die Naturfotografie mit der Personenfotografie so zu inszenieren, mit Hilfe der Bodypainterin Lèonie Gené, dass die Menschen ein Teil der Natur werden. Das wird dadurch sichtbar, dass die Models nackt sind, aber bemalt. Auf der einen Seite so natürlich wie wir sind und gleichzeitig den künstlerischen Aspekt ins Bild zu führen.", so Müller.

Die Ausstellung passe nach den Worten der Leiterin wunderbar ins Biosphärengebiet, weil es die fragile Beziehung Mensch/Natur sehr gut ausdrückt. Die Ausstellung geht noch bis zum 26. September.

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