Rosemann und Heil | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Martin Rosemann und Hubertus Heil zur Arbeitswelt von morgen

Stand: 01.08.21 17:22 Uhr

Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel: der Strukturwandel, die Digitalisierung und die Globalisierung sind einige Herausforderungen, die bewältigt werden müssen. Wie kann dieser Wandel allerdings so geschehen, dass er möglichst nachhaltig und sozialverträglich ist? Mit dieser Frage hat sich der Tübinger SPD-Bundestagsabgeordnete Martin Rosemann im Rahmen seiner Diskussionsveranstaltung „Echt. Mutig. Heute die Arbeit von morgen schaffen!“ beschäftigt. Als Diskussionspartner war der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, zugegen.


Für viele Unternehmen stellt der Strukturwandel eine Herausforderung dar. So auch für den Automobilzulieferer MAG IAS GmbH in Rottenburg, dessen Standort aufgrund des Strukturwandels vor dem Aus stand. Durch die Erschließung von neuen Branchen kann der Standort nun weitergeführt werden und die Arbeitsplätze bleiben erhalten.

Auch Martin Rosemann glaubt, dass durch den Strukturwandel insgesamt keine Arbeitsplätze wegfallen. Stattdessen werde es einige Veränderungen geben. "Es werden durch die Digitalisierung Jobs wegfallen, aber durch neue Geschäftsmodelle werden neue Jobs entstehen. Es werden auch in der Energiewirtschaft neue Jobs geschaffen, wenn wir noch mehr auf regenerative Energien setzen, wie z.B. auf Photovoltaik, Windenergie und die Wasserstoffwirtschaft. Insofern befindet sich die Arbeitswelt im Wandel."

Der Gesellschaft werde die Arbeit nicht ausgehen, so Rosemann weiter. Besonders in der Pflege oder bei der Kinderbetreuung würden Fachkräfte gesucht werden. Deswegen müssten solche Berufe attraktiver gestaltet werden.

In der Altenpflege seien die Zuschüsse der Pflegeversicherung bei der stationären Pflege nun daran geknüpft, dass die Einrichtung nach Tarif zahlt, so Rosemann. Auch in Krankenhäusern seien die Pflegekosten aus den Fallpauschalen herausgenommen worden. Dies könnten die Tarifpartner nun für bessere Tarifverträge nutzen.

Abgesehen davon brauche es auch gute Arbeitsbedingungen wie z.B. flexible Arbeitszeiten, um Beruf und Familie besser unter einen Hut zu bekommen. Durch Corona hätten solche Berufe bereits mehr Aufmerksamkeit erhalten. Wie sich die Pandemie allgemein auf die Arbeitswelt ausgewirkt hat, erklärt Hubertus Heil.

"Der Arbeitsmarkt erholt sich jetzt nach der Coronakrise und Kurzarbeit war unser wichtigstes Instrument dafür. Gestern gab es gute Zahlen vom Arbeitsmarkt, sodass es jetzt wieder richtig losgeht. Gleichzeitig hat Corona viele Trends beschleunigt, wie z.B. die Digitalisierung der Arbeitswelt. Deshalb ist es mein wichtigstes Ziel, dass die Arbeitnehmer auch die Chance haben, die Arbeit von morgen zu machen und das heißt, ganz konsequent für Weiterbildung zu sorgen."

Daher spricht sich Heil für die Einführung von Bildungszeiten aus, die genauso üblich werden sollen wie die Elternzeit. Dafür wolle er die Bundesagentur für Arbeit weiterentwickeln zu einer Bundesagentur für Arbeit und Qualifizierung. Laut Heil sollte es im Leben immer die Möglichkeit geben, durch betriebliche Weiterbildung etwas Neues zu lernen.

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