Krankenpflege | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Dem Pflegermangel mit neuem Ausbildungslehrgang entgegenwirken

Stand: 23.10.14 01:03 Uhr

Auch das Universitätsklinikum Tübingen UKT reagiert auf die angespannte Situation im Gesundheitswesen. Hier wollen die Verantwortlichen dem Problem fehlender qualifizierter Pflegekräfte mit einem neuen Ausbildungsgang entgegentreten.

Der Markt an Pflegekräften wird laut Pflegedirektorin Jana Luntz immer enger. Doch die Uniklinik will ihre Patienten auch künftig gut versorgen können. Seit September können sich dort geeignete Bewerber zum Gesundheits- und Krankenpflegehelfer schulen lassen. Für die Verantwortlichen des UKT sei es ganz wichtig, diese Personen auch sehr gut auszubilden, denn in der Uniklinik würden schwerst kranke Patienten behandelt, die mehrere Krankheiten gleichzeitig hätten. Und es sei laut Luntz ganz wichtig, dass die Menschen, die dann diese Patienten versorgen, auch auf einem sehr guten soliden Fundament ausgebildet seien. Deshalb dauert die Ausbildung am UKT zwei Jahre und nicht – wie sonst üblich – ein Jahr. Der Unterricht ist aufgeteilt in gut ein Drittel Theorie, zwei Drittel Praxis.

In ihrer Ausbildung lernen die Schüler die Grundversorgung – etwa, wie man einen Patienten wäscht, kleidet und lagert. Sie lernen Luntz zufolge auch, wie wichtig die Nahrungsaufnahme ist. Wie man das macht, wenn Patienten zum Beispiel selbst nicht in der Lage sind, zu essen oder zu trinken. Wie man den Patienten dabei unterstützen kann. Die Schüler würden ihm beim sich Bewegen helfen, also wenn ein Patient nicht mehr genügend Kraft habe, selbstständig aufzustehen. Zwar dürfen sie auch einfachste Verbandswechsel vornehmen, Medikamente aber nur unter Aufsicht verabreichen. Ihre Tätigkeiten müssen die Auszubildenden dokumentieren.

Die Hauptvoraussetzung für einen Ausbildungsplatz ist ein guter Hauptschulabschluss. Auch müssen die Bewerber gut mit Menschen umgehen können, die sich in schwierigen Situationen befinden. Laut Pflegedirektorin Luntz sei es im Anschluss so, dass das UKT die Absolventen, die dort bleiben möchten, auch unbefristet übernehmen können. Wer einen sehr sehr guten Abschluss in der Krankenpflegehilfe mache, der könne auch in die Krankenpflegerausbildung wechseln. Der bekomme ein Jahr anerkannt und könne in das zweite Ausbildungsjahr Krankenpflege einsteigen. Und wer einen Abschluss habe in einem guten Bereich, der habe die Zugangsvoraussetzung für die Krankenpflegerausbildung erfüllt, müsste sie aber vollständig machen. Im aktuellen Kurs sind fünfzehn Teilnehmer, im Alter von achzehn Jahren bis Mitte vierzig. Der nächste Kurs startet im September zweitausend-fünfzehn, wozu das UKT schon jetzt Bewerbungen entgegen nimmt.

Kontakt: 07071 / 298 35 87 oder pflegeschule@med.uni-tuebingen.de

WERBUNG:



Seitenanzeige: