Eine Augenweide – so kann die Herrenberger Waldweide im Schönbuch auch bezeichnet werden. Nur einzeln stehende Bäume, die ihre Kronen weit auf die Fläche ausladen: solch einen romantischen Ort hat der Naturpark Schönbuch mit diesem Projekt geschaffen, das die Verantwortlichen bei einem Pressegespräch unter freiem Himmel vorgestellt haben. Das Projekt wurde vom Naturpark Schönbuch un der Stadt Herrenberg gefördert, erzählt die Naturparkvorsitzende Dr. Anja Peck, und sei ein Vorzeigeprojekt.
Ein Vorzeigeprojekt, weil es erfolgreich ist: die lichten Wälder bieten gerade seltenen Pflanzen- und Tierarten Lebensraum – manche Arten wie der Laubfrosch haben sich nun wieder hier angesiedelt.
Das Projekt dient aber nicht nur dem Naturschutz, sondern auch den Besuchern des Waldes. So wird es als Point of Interest, also ein Punkt des besonderen Interesses, an das Besucherleitsystem im Schönbuch angeschlossen. "Damit Menschen hierherkommen können, damit sie sich zurückversetzen können in eine Waldlandschaft, die früher einmal hier bestanden hat", erklärt der Leiter des Amtes für Forsten beim Landkreis Böblingen, Reinhold Kratzer.
Damit auch Menschen, die körperlich beeinträchtigt sind, diesen Anblick genießen können, wird auch ein Infosteg gebaut. So könne man direkt vom Waldparkplatz Mönchberger Sattel barrierefrei über den Steg zu einer Aussichtsplattform gelangen und einen Blick über die Fläche werfen, so Kratzer. Der Steg soll im Mai fertig sein.
Doch nicht nur die Herrenberger Waldweide lockt Menschen in den Schönbuch, sondern auch die zahlreichen Veranstaltungen, die der Naturpark normalerweise bietet. Was 2021 stattfinden kann, sei allerdings noch nicht ganz klar, so der Naturparkgeschäftsführer Mathias Allgäuer. Er bietet allerdings einige Ausblicke: geplant ist, das Theaterstück "Die schöne Lau" von Mörike im Kloster Bebenhausen aufzuführen. Aber auch Aktionen, die regionale Produkte in den Vordergrund stellen, wie ein Brunch auf dem Bauernhof, sind geplant.
Auch, wenn vieles vielleicht ins Wasser fällt, können Menschen selbst viele kleine Abenteuer im Schönbuch erleben. Deshalb gibt es nun eine Pocket-Broschüre, mit Tipps und Ideen für einen spannenden Waldspaziergang. Im Schönbuch empfiehlt Allgäuer die Rotwildbrunft, ein Naturschauspiel, das Ende September erlebt werden kann.
Und eine weitere Empfehlung: mit kleinen Miniaturpuppen den Wald aus einer neuen Perspektive entdecken. Die Idee stammt vom englischen StreetArt-Künstler Slinkachu. Er hat die kleinen Figuren in der Natur in Szene gesetzt, zum Beispiel an eine Hagebutte oder an einen Zweig. Und das können große und kleine Wanderer im Schönbuch ebenfalls tun.
Und so kann in diesen Zeiten, in denen vieles geschlossen ist, der Wald doch als neues Abenteuer erschlossen werden.
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