Pfullingen Rathaus | Bildquelle: RTF.1

Pfullingen:

IHK im Gespräch mit den Bürgermeisterkandidaten

Stand: 20.04.21 16:25 Uhr

Am Sonntag (25.4.2021) wird sich entscheiden, wer von den fünf Bürgermeisterkandidaten das Rennen um den Chefsessel in Pfullingen macht. Um ihre Ansichten, insbesondere in Bezug auf wirtschaftliche Themen noch einmal abzuklopfen, veranstaltete die IHK Reutlingen am Montagabend ein öffentliches Wahlpodium. 60 Teilnehmer nahmen das virtuelle Angebot wahr und konnten auch direkt ihre Fragen an die Kandidaten richten.


Die Themenschwerpunkte des Abends waren die Gewerbeförderung und Flächenentwicklung, die Verwaltungsstruktur, die Infrastruktur und der Handel und Tourismus. In vielen Dingen waren sich die fünf Bürgermeisterkandidaten einig, zum Beispiel, dass eine sinnvolle Vernetzung von Wohnen und Arbeiten geschaffen und auch Brachflächen genutzt werden müssen.

Der jüngste in der Runde, der 25-jährige Timo Plankenhorn, hat da ganz konkrete Vorstellungen: „Hier stelle ich mir z.B eine Entwicklung im Schleyer-Areal vor. Da möchte ich ein urbanes Gebiet entwickeln, wo Wohnen, Einzelhandel und leichtes Handwerk miteinander verschmilzt und eine Symbiose ergibt, in der die Menschen gerne zusammenkommen und der eine dem anderen hilft. Der zweite Punkt ist für mich aber auch ganz klar eine Ausweitung neuer Gewerbegebiete. Hier ist das Beispiel für mich ganz klar „Unter den Wegen" - da haben wir wirklich eine tolle Entwicklung in den letzten Jahren gehabt, aber da muss es noch weiter gehen", so Plankenhorn.

Auch Bürgermeisterkandidat Detlev Gottaut hat eine klare Vorstellung davon, wie neue Flächen geschaffen werden könnten. So will er die VfL- und BFC-Sportplätze im Bereich des Arbachtals neu ansiedeln, um dann im Gegenzug oben am Schönberg ein reines Wohngebiet zu schaffen. Am Eierbach hätte man dann die Möglichkeit ein Mischgebiet aus Gewerbe- und Wohngebiet zu machen, erklärt Gottaut.

Beim Thema Verwaltungsstruktur sind sich alle Kandidaten einig, dass vor allem die vakante Stelle der Wirtschaftsförderung wieder neu besetzt werden müsse. Beim Thema Verwaltung, aber auch ganz  allgemein spielt das Thema Digitalisierung eine große Rolle.

Bürgermeisterkandidat Stefan Wörner will bei diesem Thema strategisch vorgehen und vor allem entsprechende Förderprogramme von Bund und Land in Anspruch nehmen. Denn man habe gemerkt, dass bei diesen Themen Gemeinden und Städte gefordert seien, das Heft in die Hand zu nehmen, so Wörner. Es sei wichtig, auch Schulen ans Glasfasernetz zu bringen, denn insbesondere die letzten Monate hätten gezeigt, dass man deutlich an die Grenzen komme, so Wörner.

Beim Thema Innenstadtbelebung, Handel und Tourismus sollte Pfullingen nicht mit Metzingen oder Reutlingen konkurrieren, meint Bürgermeisterkandidat Sven Bohnert.

„Wie belebt man eine Stadt? Indem man zumindest mal beginnt eine Bestandsaufnahme der Leerstände zu führen, um dann auch ganz gezielt auf die Eigentümer zu zugehen und zu fragen, warum besteht denn dieser Leerstand? [...] Und dann wäre es für mich eine Aufgabe, diesen Leerstand mit attraktiven Handel und Gewerbe, mit Selbstvermarktern, zu bestücken. Also hier geht es darum, Menschen zusammen zu bringen, um dann ein besonderes Waren- und Dienstleistungsangebot zu schaffen", erklärt Bohnert.

Beim Thema Regionalstadtbahn sind sich vier der Bürgermeisterkandidaten einig und sagen „Ja" zum Projekt.

Bürgermeisterkandidat Martin Fink, der seit rund elf Monaten bereits die Geschicke Pfullingens aus dem Rathaus heraus lenkt, sieht das Thema etwas komplexer. Denn die Machbarkeitsstudie sei veraltet und nicht entscheidungsreif. Er sehe es als seine Pflicht, und auch als Pflicht des künftigen Bürgermeisters, sich diesem Thema zu stellen. Denn noch sei die Machbarkeitsstudie völlig unausgegoren, so Fink. Letztendlich müsse man genau abwägen und es als Teil der Mobilität betrachten, aber auch schauen, was es noch für Alternativen gebe, erklärt der aktuelle Rathauschef.

Eines wurde an diesem Abend auf jeden Fall deutlich: Pfullingen hat an diesem Sonntag eine echte Wahl vor sich, mit fünf spannenden Bürgermeisterkandidaten, denen die Stadt wirklich am Herzen zu liegen scheint.

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