PK Staatsanwaltschaft TÜ | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Mehr Verhandlungen - Staatsanwaltschaft zieht Bilanz

Stand: 13.04.21 16:45 Uhr

Auch für die Staatsanwaltschaft Tübingen war das Jahr 2020 durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt.


Am heutigen Dienstagvormittag zogen Matthias Grundke, Leitender Oberstaatsanwalt und Erster Staatsanwalt, Nicolaus Wegele, Bilanz des vergangenen Kalenderjahres und erklärten warum sich die Staatsanwaltschaft unter anderem mit Tübingens Rathauschef Boris Palmer beschäftigte.

Im Uhlandsaal des Museums berichtete der Leitende Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Tübingen, Matthias Grundke, heute über die zahlreichen Herausforderungen die es für ihn und seine Kolleginnen und Kollegen im Corona-Jahr 2020 zu bewältigen galt. Die Umstrukturierung auf die Arbeit im Homeoffice bedeutete für die Staatsanwaltschaft Tübingen erst mal eine ganze Menge Mehraufwand.

Aber natürlich steht das Tagesgeschäft am Land- und Amtsgerichts Tübingen auch in Corona-Zeiten nicht still – im Gegenteil. Insgesamt hat die Staatsanwaltschaft im vergangenen Jahr 56.725 Verfahren eingeleitet – ein neuer Höchststand. Im Vorjahr waren es noch 53.453 – das entspricht einem Verfahrensanstieg von 12, 6 Prozent.

So hätten sich Verfahren, die Delikte im Bereich der häuslichen Gewalt betreffen, von 60- im Jahr 2019 auf 120 im Jahr 2020 verdoppelt, erklärte Pressesprecher Nicolaus Wegele. Merklich abgenommen habe jedoch die Anzahl der Wohnungseinbrüche – was sich dadurch erklären lässt das sich Menschen vermehrt zu Hause aufhalten – was das Einbrechen erschwert.Ebenfalls coronabedingt, hat sich die Staatsanwaltschaft im Jahr 2020 vermehrt mit Oberbürgermeister Boris Palmer beschäftigt.

Tübingens Rathauschef hatte im Frühling 2020 in einem  Interview den Satz geäußert "Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären – aufgrund ihres Alters und ihrer Vorerkrankung". Die darauf folgenden Beleidigungen und Bedrohungen hat Palmer bei der Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht. Insgesamt 179 Verfahren wurden daraufhin eingeleitet.

Auf den weiteren Verlauf des Jahres 2021 blickt, Grundtke optimistisch. Organisatorisch sei man mittlerweile gut aufgestellt. Im Bereich der Strafverfolgung rechnet der Oberstaatsanwalt – als Auswirkung der Corona-Pandemie – jedoch mit einem Anstieg von Insolvenzverfahren.

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