Seit 10 Jahren geht es in Meßstetten-Oberdigisheim jetzt schon ganz natürlich und handfest zu – und das war auch beim Tag der offenen Tür zum Jubiläum am Wochenende zu sehen.
Sägen, bohren, hämmern – in der Werkstatt des NaturErlebnisZentrums dürfen und sollen die Kinder selbst anpacken. Und aus der kleinen Hände Arbeit entsteht schließlich eine Vogelfutterstation für den nahenden Winter. Ein wenig Unterstützung von Mama und Papa ist schon in Ordnung, den Großteil aber – das ist Ehrensache – übernehmen die kleinen Bastler. Für manchen Erwachsenen gar nicht so einfach.
"Es gibt ganz viele Eltern die ganz tolle Sachen mit ihren Kindern machen.", sagt Stiftungsökologie Hannes Schurr: "Was mir ein bisschen Sorge macht und was wir hier erleben ist, dass die Kinder – unserer Meinung nach – oft zu überbehütet sind. Die Kinder dürfen fast nix mehr alleine machen. Auch nicht raus in die Natur um die mit den eigenen Sinnen erleben zu können und zu entdecken, was alles in ihr kreucht und fleucht und wächst."
Das sieht Alexandra Kischkel-Bahlo, Leiterin Stiftung Umwelt und Natur, ähnlich: "Manche sind ängstlich und haben Angst davor, z.B. von ner Zecke gebissen zu werden, Sonnenbrand zu kriegen, es gibt ganz viel aber, aber, aber, warum man vielleicht nicht so gerne raus geht, aber wir erleben dann gerade wenn man sie laufen lässt, spielen lässt, die Kinder, dass ganz viele ganz schnell irgendwas entdecken, Spaß und Freude an der Bewegung haben und nachher wirklich ausnahmslos alle glücklich und zufrieden nach Hause gehen."
Handwerk und Naturerlebnis gingen in Oberdigisheim Hand in Hand. Die meisten Angebote seien so konzipiert, dass vormittags gewerkelt und gebastelt wird und nachmittags gehts dann ins Freie:
"Das heißt wenn sie z.B. Vormittags in der Werkstatt Holzboote mit Hammer, Nägel und Leim bearbeiten und fertig stellen, dann werden nachmittags Exkursionen zum Thema Wasser angeboten, d.h. Die Kinder sind dann bewaffnet mit Käscher und mit Tupperdosen und fangen Kleinstlebewesen hier im nahegelegenen Bach, das ist die Oberbera, bestimmen die Tiere und können dann Rückschlüsse auf die Gewässergüte ziehen."
Alles was mit Wasser zu tun habe – verrät das Zentrums-Team – komme bei ihren Besuchern, die überwiegend aus Schulklassen und Kindergartengruppen bestehen, sehr gut an.
"Diese Ausgelassenheit zu sehen, am Anfang wie sie vorsichtig mit ihren Gummistiefeln das Wasser betreten," freut sich Alexandra Kischkel-Bahlo, Leiterin der Stiftung Umwelt und Natur:
"Sorge haben das Wasser in die Gummistiefel läuft und nachher ist es ganz egal das die Füße nass sind, die Hose nass ist, weil sie einfach sich völlig vergessen haben. Für schöne und spannende Naturerlebnisse braucht es zumeist also gar nicht viel. Ein paar Blätter, etwas Leim und schon hat man an Sankt Martin eine selbstgemachte Laterne – ein Einzelstück, das sonst auch ganz bestimmt kein anderer hat. Altbekanntes wiederentdecken oder mal was ganz Neues ausprobieren. Viele haben zum Beispiel noch nie ein Schnitzmesser in der Hand gehalten, dabei ist das Schnitzen eine der Ur-menschlichsten Tätigkeiten."
Was im NaturErlebnisZentrum sonst noch alles geboten ist und die Kontaktadressen für Anfragen gibt's im Internet unter www.stiftung-umwelt-natur.de
Leichter Regen 10 / 12° C Luftfeuchte: 91% |
Leichter Regen 15 / 16° C Luftfeuchte: 97% |
Starker Regen 10 / 12° C Luftfeuchte: 92% |