Landkreis Reutlingen:

Start der Luca-App

Stand: 12.04.21 17:04 Uhr

Seit diesem Montag wird im Landkreis Reutlingen die Luca-App verwendet - zumindest in den Einrichtungen und Geschäften, die nicht vom aktuellen Lockdown betroffen sind. Der Landkreis Reutlingen ist einer von drei Pilotkreisen, die mit der Anwendung und Einführung der digitalen Kontaktverfolgung erste Erfahrungen sammeln will. Einer, der die App schon seit Anfang letzter Woche verwendet, ist der Obermeister der Friseurinnung Reutlingen, Roberto Laraia.

Oberbürgermeister Keck warb vergangene Woche zusammen mit dem neuen Reutlinger Landrat Dr. Ulrich Fiedler und weiteren Akteuren für den Einsatz der Luca-App. Der offizielle Start der Luca-App im Landkreis Reutlingen fand am heutigen Montag statt.

Friseurmeister Roberto Laraia testet die Kontaktverfolgungs-App in seinem Salon in Reutlingen bereits seit einer Woche. Er ist der Meinung, dass gerade er als Friseur große Vorarbeit leisten kann, denn er sehe sich als sogenannten Hygiene-Botschafter. Beim Friseurbesuch würden die Leute viel Zeit auf seinem Stuhl verbringen, was ihm die Gelegenheit gebe, seinen Kunden die Hygienevorschriften ausführlich zu erklären. Im Einzelhandel oder in der Gastronomie sei das aufgrund des kurzen Kundenkontakts nur eingeschränkt möglich.

Seinen Salon hat er in mehrere Zonen eingeteilt, so dass ggf. nur diejenigen in Quarantäne geschickt werden müssen, die auch tatsächlich in der Nähe einer infizierten Person saßen. Per QR-Code am Spiegel können sich die Kunden in die Luca-App "einscannen" und nach dem Besuch wieder ausloggen. Dadurch könne nachverfolgt werden, wer auf dem Stuhl direkt nebenan und wer drei Meter weiter weg saß, erklärt Laraia.

Die Luca-App soll die Kontaktverfolgung für alle Seiten vereinfachen:Die eingeloggten Personen stellen sich nur als verschlüsselte Codes dar; erst wenn es einen positiven Coronafall gibt, werden die benötigten Kontaktdaten vom Gesundheitsamt übermittelt.

Die meisten Kunden, die Laraia bisher in seinem Geschäft über die Luca-App informierte, hätten positiv darauf reagiert und sich die App auch runter geladen. Nur wenige waren verunsichert. Gerade ältere Kunden hätten Schwierigkeiten mit der App gehabt, aber Laraia habe ihnen bei der Installation und Benutzung geholfen.

Letztendlich seien die verschlüsselten Codes durch die Luca-App sicherer als der Zettel-Wirrwarr mit Namen und Telefonnummern, der beispielsweise auf Tischen in Restaurants zusammen käme.

Abschließend appellierte Laraia, dass sich jeder die Luca-App herunterladen soll, um die Nachverfolgung so einfach wie möglich zu gestalten. Die Luca-App ist sowohl für die Betreiber als auch für die Kundinnen und Kunden kostenlos.