Wandern im Albtrauf | Bildquelle: RTF.1

Schwäbische Alb:

Wandern in gefährlichen Passagen nur noch in Seilschaften

Stand: 01.04.21 15:10 Uhr

Wie der Schwäbische Alb Tourismus, kurz SAT, mitteilt, wird das Wandern entlang steiler und gefährlicher Passagen des Albtraufs nur noch in sogenannten Seilschaften erlaubt sein. Um den sachgerechten Umgang mit Helm, Seil und Karabiner den Menschen näher zu bringen, sind digitale Vorträge sowie Workshops geplant.


Schroffe Hänge, steile Kanten, felsiges Gebiet: Der Albtrauf, die nordwestliche Steilkante der Schwäbischen Alb, wurde in den vergangenen Jahren immer mehr zum Unfallschwerpunkt. Die häufigste Unfallursache: Personen, die in steilem Gelände abrutschen oder an Felspassagen das Gleichgewicht verlieren.

Die Zahl der Rettungseinsätze stieg immer mehr an, weswegen sich der Schwäbische Alb Tourismus und die Ordnungsbehörden auf eine ab sofort gültige Pflicht zum Wandern in Seilschaften in besonders gefährlichen Gebieten einigte.

„Das Ziel von einer Seilschaft ist ja grundsätzlich so, das ist ja auch im hochalpinen Gelände so, dass man sich gegenseitig vorm Absturz sichert. Im Idealfall ist das so, dass man mehr als nur zwei Personen ist. Zwei-Personen-Seilschaften ist ja immer so eine Sache. Wenn wir beide alleine unterwegs wären und ich stürze ab, müssten Sie mich alleine halten, dass ist dann ein ordentliches Gewicht, das kann man nicht unbedingt alleine halten. Deshalb ist es besser man ist eher zu Dritt oder zu Viert", erklärt der SAT-Geschäftsführer Louis Schumann.

Das bedeutet gleichzeitig aber auch, dass Wanderer in Zukunft mehr Ausrüstung als nur Wanderschuhe und Rucksack benötigen.

„Grundsätzlich was das Material angeht ist das Überschaubar. Da braucht man grundsätzlich einen Helm, man braucht ein Seil, man braucht einen Gurt, man braucht einen Normalkarabiner, man braucht vielleicht noch eine Reepschnur, falls man eine Bergungssituation hat, damit man auch jemanden wirklich rausholen kann. Aber ansonsten ist das wirklich überschaubar und es wird auch erklärt werden, unsererseits und seitens der Behörden, was man da mitbringen muss, damit man sich selbst und andere auch sichern kann", so Schumann.

Da nicht jeder Wanderer und jede Wanderin geübt im Seilschaften-Wandern ist, wird der Schwäbische Alb Tourismus verschiedene Vorträge und Workshops anbieten. Hierbei werden Knotentechniken und Verhaltensregeln geschult.

Um die Wichtigkeit und Notwendigkeit der Seilschaften zu unterstreichen, wird es künftig in den gefährlichen Gebieten des Albtraufs stichprobenartige Kontrollen geben. Im schlimmsten Fall müsse auch sanktioniert werden, erklärt Schumann.

In den kommenden Tagen wird auf der Facebookseite des Schwäbisch Alb Tourismus über wichtige Neuigkeiten und die neue Regelung berichtet werden.

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