Um in den kommenden Jahren das Defizit ausgleichen zu können, müsse die Stadtgesellschaft jetzt zusammenstehen, betont der Oberbürgermeister. Dies könne nur gelingen, wenn die Last auf möglichst vielen Schultern verteilt würde. Und dazu gehören auch Beiträge aus der Bürgerschaft. Deshalb werde man um eine maßvolle Erhöhung der Grund- und Gewerbesteuer nicht herumkommen, so Keck. Auch in der Verwaltung würden Stellen heruntergefahren und in allen möglichen Bereichen Kosten und Ausgaben minimiert. Man müsse jetzt an die Gesamtgemeinschaft der Bürgerschaft herangehen und um Hilfe bitten, so Keck.
Trotzdem befände man sich bei der Erhöhung noch im Mittelfeld. So würde sich bei einer Beispielrechnung der Stadt die monatliche Mehrbelastung durch die Anhebung der Grundsteuer bei einem Einfamilienhaus um ca. 9,20 € erhöhen, pro Wohneinheit in einem Mehrfamilienhaus um knapp 3 Euro.
Finanzbürgermeister Alexander Kreher sieht auch das Positive im neuen Doppelhaushalt: denn im Nachtragshaushalt von Oktober 2020 waren ursprünglich für die kommenden Jahre keine Investitionen mehr vorgesehen. Der jetzige Doppelhaushalt sehe nun jährliche Investitionen von 50 Millionen Euro vor, also ein positives Zeichen, so Kreher. So könnten auch in den Jahren 2021 und 2022 neue Projekte wie etwa Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen oder Mittel für die Digitalisierung finanziert werden. Doch ohne weitere Kredite funktioniere das natürlich nicht. Momentan starte man mit rund 100 Millionen Euro Verschuldung. Ende 2022 steige die Verschuldung auf über 140 Millionen Euro an, so Kreher. Die Problematik sei, dass die neuen Projekte eben nur über die Kredite finanziert werden könnten und nicht aus dem, was erwirtschaftet werde. Davon müsse man wegkommen. Die Stadtverwaltung hofft, dass es ab 2023 eine Erholung, auch in der Wirtschaft, geben wird.
Wenn alles gelingt, könnten dann auch viele Projekte, die jetzt erst mal auf die Zeit nach 2022 geschoben werden, umgesetzt werden. Etwa wie der Bau neuer Feuerwehr-Häuser oder die Umgestaltung des Marktplatzes. Ganz nach dem Motto „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben."
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