Landratsamt Reutlingen | Bildquelle: RTF.1

Landkreis Reutlingen:

Es wird weiter geimpft: Biontech-Impfstoff vorerst für alle

Stand: 17.03.21 17:51 Uhr

Nachdem das Land Baden-Württemberg alle Impfzentren aufgefordert hatte, die Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff zu stoppen und die ersten Impftermine deshalb abgesagt wurden, werden im Landkreis Reutlingen ab Donnerstag wieder alle ausgemachten Impftermine beibehalten. Menschen, die eigentlich den AstraZeneca Impfstoff hätten bekommen sollen, werden ab morgen dann mit dem Biontech-Impfstoff geimpft.


Nachdem bekannt wurde, dass der AstraZeneca-Impfstoff im Verdacht stehe Hirnthrombosen auslösen zu können, forderten Bund und Länder am Montag den vorsorglichen Impfstopp mit dem besagtem Impfstoff - zunächst bis Montag den 22. März. Bis dahin prüfe das Paul-Ehrlich-Institut den Impfstoff.

Im Landkreis Reutlingen wurden daher für Dienstag und Mittwoch insgesamt 780 Termine abgesagt. Weitere Absagen werden allerdings nicht mehr dazu kommen. Aufgrund von Rücklagen des Biontech-Impfstoffes könne nun dem Personenkreis, der von Donnerstag bis Montag für den AstraZeneca-Impfstoff eingeplant war, ein Angebot gemacht werden, erklärt Kreisbrandmeister Wolfram Auch. Die Rücklagen wurden für unvorhersehbare Liefereinschränkungen und für Zweitimpftermine angelegt. Die betroffenen Personen werden per Mail oder Telefonanruf benachrichtigt, erklärt Wolfram Auch weiter.

Die abgesagten 780 Termine kommen auf eine Warteliste, auf der sich bereits 2223 Menschen befinden, die bisher vergeblich versucht hatten einen Termin zu vereinbaren. Die Liste werde aktuell abgearbeitet. Bereits am Dienstag wurden 890 Personen von dieser Liste ein Impftermin angeboten. Ab dem 5. April werden außerdem über die Terminservice-Hotline und auch über das Internet keine Terminbuchungen für den Landkreis Reutlingen möglich sein, diese Tage werden dann verwendet, um weitere Menschen von der Liste bedienen zu können, erklärt Auch weiter.

Die Menschen, die bereits eine Erstimpfung mit AstraZeneca erhalten haben, müssen sich nun gedulden. Der Zweitimpftermin bleibt zunächst bestehen, denn man müsse erst einmal die Untersuchungen durch das Paul-Ehrlich-Institut abwarten.

Momentan sehe es so aus, als wäre vor allem eine Personengruppe von den potenziellen Hirnthrombosen durch den AstraZeneca-Impfstoff betroffen: Frauen zwischen 20 und 50. Menschen, die nach einer Impfung mit AstraZeneca starke Kopfschmerzen oder Rötungen an der Haut bemerken, sollen sich bei ihrem Hausarzt melden, empfiehlt Landrat Thomas Reumann.

Reumann mache sich außerdem Sorgen, denn auch die Inzidenz im Landkreis ist aktuell wieder angestiegen – auf 82,6. Das Infektionsgeschehen sei nach wie vor diffus, so Reumann.

Dafür sei ein anderer Plan aufgegangen – nämlich das Impfen in Pflegeheimen und anderen Einrichtungen durch mobile Impfteams. Hier war das Infektionsgeschehen im Februar noch bei 45%, mittlerweile bei 4,5%, berichtet Sozialdezernent Andreas Bauer.

Bereits nach Ostern kann die nächste Gruppe von den mobilen Impfteams geimpft werden, dazu gehören dann auch die über 80-Jährigen die nicht in Einrichtungen, sondern zu Hause leben.

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