Aus diesem Grund beauftragte die Intensiv-Pflegekraft Franziska Strasser den Fotografen Tobias Wuntke, das Leben auf der Covid-Intensivstation eine Zeit lang zu dokumentieren. Für den Fotograf war schnell klar: ein kurzer Besuch reicht da nicht. Die Serie müsse sich über einen längeren Zeitraum erstrecken, um den Wahnsinn, wie es Wuntke betitelt, zu dokumentieren. Insgesamt verbrachte Wuntke 24 Stunden vor Ort und schoss über 700 Bilder. 25 davon werden jetzt in der Ausstellung in der Crona-Klinik gezeigt. Für die Initiatorin Strasser eine wichtige Ausstellung, da ihrer Meinung nach, die Solidarität vieler Menschen bereits im letzten Sommer gesunken sei. Eine besonders schlimme Erfahrung für den Fotograf war auch der Tod eines 38-jährigen Patienten.
Dass es mit einer schweren Erkrankung ganz schnell gehen kann, erlebte auch der 56-jährige Walter Brummel, der ebenfalls auf Bildern der Ausstellung zu sehen ist. Drei Wochen lang lag der 56-Jährige, der übrigens keine Vorerkrankungen hatte, im künstlichen Koma – sein Blut wurde außerhalb des Körpers mit Sauerstoff versorgt. Mittlerweile befindet er sich in REHA. Seine Lungenfunktion ist stark beeinträchtigt, außerdem hat er über 15 Kilo an Muskelmasse verloren. Während seiner REHA feierte Brummel auch seinen Geburtstag und nutze die Gelegenheit mit vielen Freunden und Verwandten zu sprechen. Sehr viele waren geschockt über seine Schilderungen und betonten, dass sie wirklich dachten, Corona wäre doch eher wie eine leichte Grippe. Brummel betont, dass es in 80-90% der Fälle vielleicht tatsächlich wie bei einer Grippe verlaufe, aber es diese extremen Coronafälle eben gebe. Und daran sterben eben nicht nur ältere Menschen, so Brummel.
Die Ausstellung ist zwar momentan nur wenigen Personen zugänglich, doch Franziska Strasser plant bereits an weiteren Möglichkeiten, um die intensiven Bilder einer noch breiteren Masse zugänglich zu machen.
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