Im Uhlandsaal des Tübinger Museums, den das Landgericht Tübingen derzeit coronabedingt als Verhandlungsaal nutzt, blieb der Stuhl neben Verteidiger Rolf Eissler am heutigen Freitagmorgen leer. Der Angeklagte Harry S. hat in der Nacht auf Mittwoch sein Haus verlassen und ist seither trotz einer eingeleiteten Großfahndung nicht auffindbar.
Die Staatsanwaltschaft geht aufgrund bisheriger Erkenntnisse der polizeilichen Ermittlungen davon aus, dass der Angeklagte sich abgesetzt hat, um sich so der Verurteilung zu entziehen. Dass sich Harry S. etwas angetan hat, halten die Polizei, die Staatsanwaltschaft und seine Ehefrau für unwahrscheinlich.
Gegen den Flüchtigen wurde inzwischen ein Haftbefehl erlassen.
Tanja S. die leibliche Tochter des Anklagten sagte heute als Zeugin vor Gericht aus. Sie bezichtigte eines der mutmaßlichen Missbrauchsopfer der Lüge und machte die Berichterstattung der anwesenden Presse für das Verschwinden ihres Vaters verantwortlich.
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