Landespressekonferenz zur Corona-Situation | Bildquelle: RTF.1

Baden-Württemberg:

Impfgipfel, Recall-System und Öffnungsperspektiven

Stand: 02.02.21 17:40 Uhr

Wie wird es in den nächsten Wochen weitergehen? Wird der Lockdown verlängert, wird es mehr Impftermine geben und warum sind die Inzidenz-Werte in einzelnen Regionen oder Städten so unterschiedlich? Fragen, die sich nicht nur viele Menschen zur Zeit stellen, sondern auch Fragen, die Journalisten bei der heutigen Landespressekonferenz in Stuttgart Ministerpräsident Kretschmann und Gesundheitsminister Lucha gestellt haben.


Der Inzidenz-Wert in Baden-Württemberg liegt, Stand Dienstag 02.02.2021, bei 74,2. Bevor über Öffnungsperspektiven gesprochen und nachgedacht werden könne, müsse ein Wert von 50 oder niedriger erreicht werden, betonen bei der heutigen Pressekonferenz in Stuttgart sowohl der Ministerpräsident als auch Gesundheitsminister Manne Lucha.

Warum die Corona-Zahlen beispielsweise in Heilbronn, wo der Inzidenz-Wert bei fast 200 liegt, so hoch und in anderen Städten, wie etwa Baden-Baden, wo der Inzidenz-Wert bei 29 liegt, so niedrig ist, können die Minister auch nicht erklären. In Heilbronn jedenfalls, erklärt Lucha, gebe es jetzt kein Hot-Spot, sondern die Infektionen würden sich über die ganze Stadt verteilen, da müssen man jetzt schauen woran das liege.

Für Berufspendler aus Ländern wir Frankreich, wo der Inzidenz-Wert deutlich über 200 liege, arbeite man gerade an einer engmaschigen Teststrategie, erklärt Lucha. Die nächste Ministerpräsidenten-Konferenz ist für den 10. Februar angesetzt. Der aktuelle Lockdown geht noch bis zum 14. Februar. Können wir uns denn Hoffnungen auf mögliche Öffnungen und Lockerungen machen?

So lange die Inzidenzen so hoch und diffus seien, wie momentan, könne man diese Frage nicht beantworten, erklärt Kretschmann. Deswegen sei das Bestreben auf einen Wert von unter 50 zu kommen so hoch, um solche Fragen wieder beantworten zu können. Außerdem sehe er mit Besorgnis, dass sich Baden-Württemberg momentan wieder in einer Seitenbewegung befände. Nach einem relativ deutlichen Abfall, würden die Werte seit Tagen nicht wirklich weiter sinken, so Kretschmann.

Und auch zum Thema impfen gäbe es keine neuen Erkenntnisse, erklärt Kretschmann. Der abgehaltene Impfgipfel habe zwar den bisherigen Wissensstand untermauert, aber keine neuen Lösungen gebracht. Die Knappheit des Impfstoffs könne man im ersten Quartal nicht mehr beheben. Die Knappheit wäre aber auch nicht anders, so Kretschmann, wenn die EU anders verhandelt oder mehr bestellt hätte. Der Grund für die Knappheit seien die Kapazitätsengpässe bei der Produktion, erklärt der Ministerpräsident mit Nachdruck. Im zweiten Quartal, wahrscheinlich schon im Übergang vom ersten zum zweiten Quartal, würde es entspannter, so Kretschmann. Und bis zum Sommer habe man genügend Impfdosen, um alle, die sich impfen lassen wollen, auch zu bedienen.

Bei der Impfstrategie werde es allerdings einen sanften Wandel geben, so dass sich auch die Termin-Vergabe künftig einfacher gestalten werde. Gesundheitsminister Lucha will zu diesem Thema am Freitag sein sogenanntes „Recall-System" vorstellen. Wir halten Sie darüber natürlich auf dem Laufenden.

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