Kampagne Friseur | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen/Deutschland:

#RettetUnsFriseure - Kampagne macht auf Notlage der Frisöre aufmerksam

Stand: 18.01.21 17:31 Uhr

Eine mögliche Verschärfung des Lockdowns droht - viele Frisöre blicken bereits jetzt in einen finanziellen Abgrund. Deshalb haben sich Frisöre zusammengeschlossen und eine Kampagne gestartet. Gemeinsam wollen sie unter dem Hashtag #RettetUnsFriseure auf ihre Notlage aufmerksam machen und haben deshalb einen Brandbrief an die Minister Scholz und Altmaier verfasst.


Seit Mitte Dezember sind die Frisörsalons zu – das kriegt auch Frisör Roberto Laraia am eigenen Leib zu spüren. Und nicht nur er hat Existenznöte - Der Chef der Frisörinnung Reutlingen wird tagtäglich mit den Ängsten seiner Leidensgenossen konfrontiert. Viele würden mit Wut und Angst kämpfen, auch unter Depressionen würden einige leiden, erzählt Laraia. Sogar Suizidgedanken mischen sich darunter.

Von der Finanzhilfe der Regierung, der sogenannten Überbrückungshilfe II, bekommen viele Frisöre nichts ab. Denn nur, wer einen Umsatzverlust von 30 Prozent vermelden kann, erhält die Gelder. Und diese Voraussetzung von 30 Prozent sei ein Problem für die Frisörbranche, so Laraia.

"Für die Friseurbranche sind die 30 Prozent zu hoch angesetzt", so Laraia, "wir kalkulieren ja nicht mal mit 30 Prozent Gewinn, meistens liegt der Gewinn bei uns zwischen 18 und 25 Prozent."

Auch Fixkosten wie Mieten müssten weiterhin bezahlt werden. Das Konto gehe also immer weiter abwärts und viele stehen vor einer ungewissen Zukunft: ihnen fehle das Geld zum Überleben. Deshalb haben sich Frisöre aus ganz Deutschland zusammengeschlossen, und einen Brandbrief an die Minister Scholz und Altmaier geschrieben. In ihren Statements wollen sie auf ihre Notlage aufmerksam machen.

Auch Laraia ist dabei. Er fordert von Regierung eine schnelle und unkomplizierte Hilfe, die auch nicht zurückgezahlt werden sollte. Auch die Branchen sollten unterschiedlich betrachtet werden - Gastronomie sei nicht vergleichbar mit der Frisörbranche.

Und an die Bevölkerung appelliert er, sich solidarisch zu verhalten: „Bitte geht nicht in die Schwarzarbeit, sondern wartet auf uns", so lautet seine eindringliche Bitte an die Menschen.

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