Landgericht TÜ | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Prozessauftakt - 50-Jähriger wegen versuchten Totschlags angeklagt

Stand: 15.01.21 14:10 Uhr

Im Landgericht Tübingen hat der Prozess gegen einen 50-jährigen Mann begonnen. Er soll im Juli letzten Jahres seinen Mitbewohner attackiert und ihn dabei lebensgefährlich verletzt haben. Meine Kollegin war für Sie vor Ort und berichtet vom Prozessauftakt.


Die Staatsanwaltschaft Tübingen wirft dem Angeklagten schwere Körperverletzung und versuchten Totschlag vor. Er soll seinem Mitbewohner in einer Obdachlosenunterkunft im Juli letzten Jahres mindestens 11 Mal mit einem Hammer auf den Kopf geschlagen haben.

Der Angeklagte und der Geschädigte sollen in der Vergangenheit bereits öfter in Streitereien geraten sein, wie die Staatsanwalt verlesen hat. Dabei soll der Grund die unzureichende Körperhygiene des Angeklagten gewesen sein. Auch am Tag der Tat hätte der Geschädigte ihn beschimpft und gesagt, er würde stinken. Daraufhin habe der Angeklagte zunächst eine Glasflasche nach ihm geworfen und dann mit einem Hammer mindestens elf Mal auf dessen Kopf eingeschlagen.

Nach dem Verlesen der Anklageschrift erhielt der Angeklagte das Wort und erläuterte seine Vergangenheit. So erzählt er, er habe bereits 2007 eine dauerhafte Erwerbsunfähigkeit bescheinigt bekommen. Im Januar 2020 habe er seine Wohnung verloren und zog in eine Obdachlosenunterkunft - wohl wissend, dass er aufgrund seiner schizoiden Persönlichkeitsstörung nicht dafür geeignet sei, so der Angeklagte in seinen Ausführungen.

Bisher hat der Angeklagte die Tatvorwürfe bestritten. Er betonte auch, dass er nicht bereit sei, sich wegen seiner Persönlichkeitsstörung in Therapie zu begeben.

Im weiteren Tagesverlauf werden noch Zeugen zu der Tat aussagen, bisher sind noch zwei weitere Prozesstage in den kommenden Wochen angesetzt.

WERBUNG:



Seitenanzeige: