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Finanzen:

Grünen-Forderung nach niedrigeren Dispozinsen - Banken wehren sich

Stand: 29.12.20 14:01 Uhr

Grünen-Chef Robert Habeck hat von den Banken niedrigere Dispozinsen gefordert. Viele Menschen seien derzeit knapp bei Kasse, unter anderem wegen Corona-bedingter Kurzarbeit. Jetzt reagieren Banken auf den Vorwurf, sie bereicherten sich an der Armut von Menschen.

Der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) findet, Habek missbrauche Corona, um die Deckelung von Dispozinsen einzufordern. GVB-Präsident Jürgen Gros erklärte: "Grünen-Chef Habeck meint, mit den Dispozinsen ein Wahlkampfthema entdeckt zu haben. Dazu taugen die Dispozinsen bei näherer Sachkenntnis aber nicht."

In seinem Interview stelle Robert Habeck eine Verbindung zwischen der Corona-Krise und Dispozinsen her. "Wir sollten bei den Fakten bleiben und Corona nicht für alles missbrauchen", forderte Gros. "Zumindest die Privatkunden der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken haben bisher im Jahr 2020 in jedem Quartal im Durchschnitt weniger Dispokredite in Anspruch genommen als im Vorjahr. Die Banken haben den Verbrauchern offensichtlich auf andere Weise, zum Beispiel mit Stundungen oder Ratenkrediten, geholfen, liquide zu bleiben. Hier braucht es keine weiteren Eingriffe der Politik."

Wer über die Dispozinsen schimpft, verkenne oft, dass dieser Kredit nur zur kurzfristigen Überbrückung gedacht sei, führte Gros aus. "Der Dispokredit ist kein Kreditmodell, das zur Regel werden sollte. Kunden, die mehr als eine kurze finanzielle Überbrückung benötigen, finden bei ihrer Bank günstige und attraktive Kreditalternativen."

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