Reumann | Bildquelle: RTF1

Reutlingen:

Landrat Thomas Reumann blickt auf ein ungewöhnliches Jahr zurück

Stand: 26.12.20 12:38 Uhr

Jedes Jahr blicken wir gemeinsam mit den Bürgermeistern der Region auf das vergangene Jahr zurück und wagen auch einen Blick auf die Aufgaben des neuen Jahres. Die Corona-Pandemie verdrängte in diesem Jahr viele andere Themen und beherrschte uns alle. Auch unsere Landräte in der Region standen deshalb vor riesigen Herausforderungen und stehen es auch weiterhin noch. Wir starten deshalb in diesem Jahr unsere Rückblicke- und Ausblicke mit den Landräten der Landkreise Reutlingen, Tübingen und dem Zollernalbkreis, beginnend mit dem Reutlinger Landrat Thomas Reumann. Er erzählt uns, vor welchen Herausforderungen er stand und was er für seine Zukunft plant.


Am 10. März 2020 musste der Reutlinger Landrat Thomas Reumann die ersten fünf bestätigten Corona-Fälle in seinem Landkreis bekannt geben. Er und sein Krisenstab hatten danach kaum noch eine ruhige Minute – und eine Woche später erkrankte Reumann selbst an Covid-19.

Das Jahr wurde vom Virus bestimmt – in seinen 40 Jahren im Berufsleben, auch für Reumann eine besondere Situation. Auf Probleme und neue Aufgaben musste schnell reagiert werden.

Da seien kurzfristig Herausforderungen auf sie zugekommen, die alle organisiert werden mussten, erzählt Reumann. Aus dem Stand sei ein Sachgebiet Pandemie ins Leben gerufen worden, das zeitweise über 300 Mitarbeiter des Landratsamtes unterstützten, um die Kontaktpersonennachverfolgung wahrzunehmen und ein Bürgertelefon 7 Tage die Woche am Leben zu erhalten.

Besonders froh war der Reutlinger Landrat, dass gerade in einer solch schwierigen Zeit die Zusammenarbeit mit anderen Verantwortlichen außerordentlich gut funktioniert habe, beispielsweise mit Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern. Es sei stets eine totale Bereitschaft da gewesen, die Aufgabe gemeinsam zu erledigen.

Nun gilt es die kommenden Themen, die die anstehenden Impfungen betreffen, zu organisieren. Umso mehr würde sich der Landrat auch den Zusammenhalt der Bürgerinnen und Bürger wünschen. Denn er betrachte es mit Sorge, dass sich manche nicht an die Schutzmaßnahmen halten würden. "Deshalb haben wir uns nochmal an Städte und Gemeinden gewandt, um dafür zu sensibilisieren, dass dort Schwerpunktkontrollen durchgeführt werden."

Eine Situation wie im Frühjahr, als ältere Menschen in Pflegeeinrichtungen keinen Besuch mehr empfangen durften, möchte Reumann nicht noch einmal erleben müssen.

Neben der Corona-Pandemie standen aber auch andere wichtige Themen wie die Regionalstadtbahn weiterhin auf Reumanns Agenda. Und auch das Thema der Kreiskliniken und der ländlichen Gesundheitsversorgung blieb in 2020 ein wichtige Aufgabe für den Reutlinger Landrat. Erst Anfang Dezember wurden die Eckpunkte des neuen Medizinkonzepts 2025 vorgestellt, das auch einige Änderungen für die drei Klinikstandorte beinhaltet, etwa den Wegfall der stationären Behandlungen in der Ermstalklinik.

Thomas Reumann zeigt sich mit dem Gesamtkonzept zufrieden: "Dieses Konzept ist auch gemeinsam mit den Mitarbeitern erarbeitet worden und deshalb ja, ich bin überzeugt, das ist ein gutes Konzept, das ist ein zukunftsfähiges Konzept, weil es alle drei Standorte gemeinsam denkt, weil es Medizin-Struktur aus einen Guss ist, die die Dinge miteinander vernetzt und auf der anderen Seite Antworten gibt auf die Frage, was brauchen die Menschen, egal wo sie leben."

Im kommenden Jahr wird es nicht nur für den Landrat selbst, sondern auch für viele seiner Mitarbeiter eine große Umstellung im Landratsamt Reutlingen geben: denn Thomas Reumann geht in den Ruhestand. Mit fast 65 habe er zusammen mit seiner Frau beschlossen, dass es der richtige Zeitpunkt zum Aufhören sei.

Doch was macht ein so viel beschäftigter Landrat mit so viel freier Zeit? Reumann möchte seine Frau unterstützen, die eine Reittherapie für Kinder von krebskranken Eltern anbiete. "Diese Tiere müssen ja versorgt werden und es ist meine Aufgabe, jeden Morgen im Stall zu sein und ich bin der einzige Landrat, der zugibt, sich jeden Tag mit viel Mist zu beschäftigen, aber wenn ich dafür jetzt mehr Zeit habe, dann werde ich das mit großer Freude tun und alles andere wird sich ergeben."

Wir wünschen ihm jedenfalls viel Spaß dabei und blicken auf eine sicherlich spannende Wahl des neuen Reutlinger Landrats Anfang Februar 2021.

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