Die Lage sei ernst, sehr ernst – so beginnt Winfried Kretschmann seine Ansprache am gestrigen Sonntag nach dem Beschluss des bundesweiten Lockdowns. Das Virus sei stärker denn je, was der Höchststand der Neuinfektionen und Verstorbenen belege. So haben sich in den vergangenen sieben Tagen rund 140 000 Menschen in Deutschland neu infiziert, davon 20 000 allein in Baden-Württemberg. Am Freitag seien in Deutschland fast 600 Menschen am Virus verstorben.
Auch die Intensivstationen würden an ihre Grenzen geraten. So müssen in Deutschland 500 Covid-Patienten intensiv gepflegt werden – so viele wie noch nie.
Der Lockdown-light habe das exponentielle Wachstum zwar zunächst gestoppt, doch nun würden die Zahlen wieder in die Höhe schnellen. "Deshalb müssen wir jetzt ganz einschneidende Maßnahmen ergreifen und das öffentliche Leben radikal herunterfahren, um die Zahlen der Infektionen radikal herunterzudrücken. Nur so können wir die Kontrolle über die Pandemie zurückgewinnen und die Gesundheit von uns allen schützen", so Kretschmann.
Die 7-Tage-Inzidenz müsse auf unter 50 sinken, denn nur dann können die Gesundheitsämter die Kontakte nachverfolgen und somit die Infektionsketten unterbrechen. Kretschmann betont, dass die Einschnitte ins wirtschaftliche Leben zwar hart seien, aber die wirtschaftlichen Schäden wären größer, wenn die Pandemie nicht unter Kontrolle gebracht werden würde.
Am 5. Januar werden sich die Länderchefs erneut mit der Kanzlerin beraten. Eines sei allerdings sicher: sollten die Zahlen bis dahin nicht deutlich gesunken sein, würden weitere Einschränkungen folgen, so Kretschmann abschließend.
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