Justizia | Bildquelle: RTF.1

Tübingen/Dettenhausen:

Stimmen im Kopf - Mordprozess vor dem Landgericht startet

Stand: 04.12.20 16:23 Uhr

Abdul A. soll Mitte Juni diesen Jahres seine schlafende Ehefrau in der gemeinsamen Wohnung, in Dettenhausen im Kreis Tübingen, mit mehreren Messerstichen getötet haben.


Vor dem Tübinger Landgericht hat heute der Prozess gegen den 28-Jährigen begonnen.

Ein sichtlich angespannter Abdul A. nahm zum Prozessauftakt seinen Platz zwischen seinem Verteidiger und der zuständigen Dolmetscherin ein. Der gebürtige Iraker befindet sich derzeit eigener Aussage nach in der Forensischen Psychiatrie in Bad Schussenried. Aufgrund einer zur Tatzeit bestehenden psychischen Erkrankung, geht das Gericht derzeit von einer verminderten Schuldfähigkeit des Angeklagten aus.

Abdul A. wird zur Last gelegt zwischen dem 14. und dem 15. Juni seine damals 26 Jahre alte Ehefrau, im Schlaf, mit 6 bis 7 Messestichen in die Bauchregion, ermordet zu haben. Auch sich selbst fügte der Angeklagte mehrere tiefe Messerstiche zu, die zu schweren Verletzungen führten.- er konnte nur durch eine Notoperation gerettet werden. Seit März habe er Angstzustände und schlimme Schmerzen gehabt, außerdem habe er Stimmen gehört, die ihn dazu aufforderten, sich selbst und Menschen in seinem Umfeld zu töten, erklärte Abdul A. heute vor dem Tübinger Landgericht.

Einen Termin mit einem Psychiater hatte A. bereits vereinbart, diesen habe er jedoch verpasst. Ein weiterer Termin war für den Mittag des 15 Juni vereinbart worden- den Tag an dem die Polizei Abdul A schwerverletzt und dessen Frau tot in der gemeinsamen Wohnung auffand.

Ich habe meine Frau getötet, wollte aber auch sterben, aber leider bin ich nicht gestorben, erklärte Abdul A. am Vormittag den Anwesenden im Gerichtssaal.

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