Pressekonferenz der IHK Reutlingen | Bildquelle: RTF.1

Region Neckar Alb :

Unternehmen laut IHK-Umfrage weitestgehend positiv gestimmt

Stand: 16.10.14 04:25 Uhr

"Deutschland vor der Rezession. Die Konjunktur stürzt ab." Diese Schlagzeilen gingen in den letzen Tagen durch die deutsche Presse. Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute sind mehr als skeptisch. Doch ist die Lage so dramatisch wie sie dargestellt wird? Das stellt zumindest eine IHK-Umfrage für die Region Neckar-Alb in Frage.

Denn demnach bleibt die wirtschaftliche Lage in der Region weiterhin gut. Unter ihren Unternehmen macht die IHK dreimal im Jahr eine Konjunkturumfrage, an der auch dieses Mal wieder mehr als 400 Unternehmen teilgenommen haben. IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Epp teilt die Ergebnisse mit.

Und das Hauptergebnis: immer noch 95 Prozent ihrer Unternehmen beurteilten ihre konjunkturelle Lage als gut, beziehungsweise als befriedigend. Nur 5 Prozent, das sei minimal mehr als bei der letzten Umfrage, sagten: es sei schlechter und sie seien nicht zufrieden.

Ein Indikator ist der sogenannte Konjunkturklimaindex. Liegt er über 100, sind Lage und Erwartungen der heimischen Firmen positiv. Trotz eines Rückgangs um 8 Prozentpunkte auf 129, liegt er aber noch weit über dem Durchschnitt. Die IHK warnt aber davor, sich auf dem jetzigen Stand auszuruhen. Wichtig sei laut Epp vor allem eines: Investitionen:

Nämlich in Infrastruktur, Bildungsinfrastruktur, Verkehrsinfrastruktur, Breitband, auch was das Thema Innovationen anbelangte. Sie  brandmarkten geradezu die Entscheidungen der Bundesregierung: Mütterrente, Rente mit 63, Mindestlohn. Das sei alles Geld, das in Konsumausgaben flösse und nicht in die Zukunft.

Die Erwartungen für die kommenden Monate sind dagegen etwas verhaltener. Knapp Ein-Drittel der Firmen sehen gute Geschäfte kommen. Sechs von zehn rechnen mit einer gleichbleibenden Entwicklung. Gründe für die insgesamt noch positive Bewertung sehen die Unternehmen hauptsächlich in der stabilen Binnenkonjunktur. Und auch wenn in den letzten Tagen in den Medien von Export-Einbrüchen die Rede war. Das müsse man laut IHK detailierter betrachten, so Epp weiter.

Sie hätten in ihrer Region im Juli ein Allzeithoch der Zunahme gegenüber dem Vormonat, nämlich von über 17 Prozent. Warum? Weil die Exportleiter und ihre Firmen noch alle geguckt hätten, dass sie noch Aufträge reinkriegten, weil im August Ferienmonat sei (...) Und deshalb hätten sie im August einen Einbruch deutschlandweit um 5,8 Prozent (...) Und das wäre in ihre Region auch so. Also bitte keine Dramatisierung. Es würde etwas zurückgehen.

Also laut IHK kein Grund zur Panik. Dennoch sollten die Signale ernst genommen werden. Vor allem die Auswirkungen der Krisenherde in der Ukraine, in Syrien, im Irak oder auch in Afrika seien laut Epp noch nicht absehbar.

Sie müssten einfach sehen, was jetzt die nächsten Monate brächten. Und er würde einmal sagen: wenn nicht Weltkatastrophen kämen. Kriege, Erdbeben etc., dann würde sich die Wirtschaft auch weiter entwickeln, aber etwas gebremster.

Aber auch, wenn in der globalisierten Welt Entscheidungen, die in Berlin, Brüssel oder Washington getroffen werden, die Region mitbeeinflussen. So sind laut IHK-Standortanalyse fünf der zehn wichtigsten Standortfaktoren für die Unternehmen kommunal und regional beeinflusst. Von daher müsse es das regionale Interesse sein, die Standortbedingungen vor Ort weiter zu verbessern. Hier müssen Gemeinden, Landkreise und Unternehmen noch besser kooperieren.

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