Ausbildungsplätze | Bildquelle: RTF.1

Region Neckar-Alb:

Corona-Jahrgang? - Agentur für Arbeit zieht Ausbildungsmarkt-Bilanz

Stand: 11.11.20 16:12 Uhr

Jedes Jahr melden sich Jugendliche bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Reutlingen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. In diesem Jahr, insbesondere während der ersten Infektionswelle im Frühjahr, wurde befürchtet, dass es einen sogenannten Corona-Jahrgang geben könnte, der nur schwer in Ausbildungsverhältnisse kommen könne. Nun zieht die Agentur für Arbeit Reutlingen Bilanz - und die zeigt zumindest bisher keine deutlichen Corona-Auswirkungen.


Die Ausbildungsbereitschaft habe aus Sicht der Arbeitsagentur auch in der Pandemie nicht wesentlich nachgelassen.

Auch die Handwerkskammer Reutlingen berichtet, dass das erwartete Minus bei Ausbildungsverträgen geringer als erwartet ausfalle. Konkret wurden 55 Verträge weniger als im Vorjahr geschlossen, das entspricht einem Minus von 2,9%.

Die IHK Reutlingen hingegen spüre die Pandemie in der Region Neckar-Alb deutlicher, so gebe es in den Berufen der Industrie, des Handels und des Dienstleistungsgewerbes ein Minus von 15,7% im Vergleich zum Vorjahr – ganz genau seien das 408 Ausbildungsverträge weniger als noch 2019.

Die Besetzung der Ausbildungsstellen bleibt für viele Unternehmen in bestimmten Berufsbereichen auch weiterhin schwierig, daran habe die Pandemie nichts geändert. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Reutlingen kamen im Schnitt auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen 77 Interessenten. Im Vergleich - 2019 waren es 81.

Das liege auch daran, dass viele Jugendliche nicht mehr direkt nach der Schule in ein Ausbildungsverhältnis und sich somit festlegen wollen, erklärt Geschäftsführer Wilhelm Schreyeck. So gebe es nach wie vor mehr Angebot als Nachfrage. Viel Auswahl hatten junge Leute beispielsweise im Verkauf von Lebensmitteln oder auch in der Gastronomie. Die Suche nach Lehrstellen in der Technischen Mediengestaltung oder auch Büroberufe gestaltete sich hingegen schwieriger.

Um Jugendliche auch weiterhin in Kontakt mit potenziellen Ausbildungsbetrieben zu bringen, will die IHK ihre Berufsinfotage zumindest als virtuelles Format stattfinden lassen. Bis Dezember können Interessierte noch in eine Ausbildung einsteigen und auch Betriebe melden vereinzelt noch freie Stellen für das bereits begonnen Ausbildungsjahr.

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