Auch die Gastronomiebetriebe und Kultureinrichtungen in Tübingen müssen aufgrund des Lockdown lights nun bis Ende November schließen. Oberbürgermeister Boris Palmer stellt offen in Frage, ob die Kontakte, die dadurch vermieden werden, die zweite Welle bremsen können.
Er möchte deshalb insbesondere die Risikogruppen schützen: so soll in der Altenpflege intensiv auf das Coronavirus getestet werden, damit dort keine Ausbrüche stattfinden können. Außerdem werden Schutzmasken an die Älteren verteilt.
Des Weiteren appelliert er an die Bürger, die Zeit zwischen 9:30 Uhr und 11 Uhr den Risikogruppen zum Einkaufen zu überlassen. Außerdem bittet er Ältere darum, die Busse im November nicht mehr zu nutzen, sondern das Angebot des Anrufsammeltaxis wahrzunehmen. Fitte, junge Menschen sollen möglichst auf das Fahrrad umsteigen.
Kritik gibt es seitens des Landesseniorenrates: so sei es nicht nachvollziehbar, weshalb ein Sammeltaxi mit fremden Menschen weniger risikoreich sein sollte als Busse oder Straßenbahnen. Bestimmte Uhrzeiten zum Einkaufen würden Senioren außerdem nur stigmatisieren.
Der OB hält dennoch an dem Tübinger-Appell fest und legt den Bürgern nahe, die Gesundheitsämter so gut wie möglich bei der Kontaktverfolgung zu unterstützen. Dafür sei die Installation der Corona-WarnApp von zentraler Bedeutung.
Denn es könne sich nicht allein darauf verlassen werden, dass eine Schließung der Restaurants und Kulturstätten ausreichen würde, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Deshalb müssten alle zur Verfügung stehenden Methoden eingesetzt werden, so Palmer abschließend.
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