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Sean Connery ist tot - James Bond-Darsteller im Alter von 90 Jahren gestorben

Stand: 01.11.20 23:48 Uhr

Sean Connery ist tot. Der James Bond - Darsteller starb im Alter von 90 Jahren. Am 25.8.2020 hatte Connery noch seinen 90. Geburtstag gefeiert. Der schottische Schauspieler wurde durch seine Rolle in den James Bond - Filmen und in vielen weiteren Hollywood-Filmen weltberühmt. Die Einzelheiten zu Connerys Film-Karriere lesen Sie hier:

Sean Connery ist tot. Der James Bond - Darsteller starb im Alter von 90 Jahren. Am 25.8.2020 hatte Connery noch seinen 90.Geburtstag gefeiert. Connery wurde als ersten James Bond-Darsteller weltberühmt.

Über 70 Kinofilme

Connery spielte aber auch Rollen in vielen Hollywood-Filmen und konnte auf eine beeindruckende Filmografie von mehr als 70 Kinofilmen zurückblicken: So beispielsweise in Alfred Hitchcocks "Marnie" (1964), in Agatha Christies Hercule-Poirot-Krimi "Mord im Orientexpress" (1974) und im Science Fiction-Fantasy-Film "Zardoz (1974).

Im Abenteuerfilm "Der Wind und der Löwe" (1975) spielt er den marokkanischen Rif-Kabylen-Herrscher el-Raisuli, der bei einem Überfall eine englische Lady in die Wüste entführt. Im Abenteuerfilm "Der Mann, der König sein wollte" (1975) einen britischen Deserteur, dem jenseits des afghanischen Kyber-Passes, in einem abgelegenen Teil des britischen Kolonialreiches die Königswürde über ein Dorf angetragen wird.

Im Robin Hood-Streifen "Robin und Marian (1976) spielt Connery den alternden Robin Hood. In der Verfilmung von Louis L´Amours Western "Shalako" (1968) verkörpert Connery den Scout einer Jagdgesellschaft, die ins Apachen-Gebiet eindringt.

Es folgen die Science-Fiction-Streifen "Outland" (1981), "Highlander" (1985) und "Time Bandits". In der Erstverfilmung von Umberto Ecos Mittelalter-Kriminalroman "Der Name der Rose" spielte Connery den Franziskaner-Mönch und päpstlichen Ermittler William von Baskerville.

Mit seiner Nebenrolle als Polizist im Gangsterfilm "Die Unbestechlichen" (1988) - mit Kevin Costner in der Hauptrolle - verdiente sich Connery seinen einzigen Oskar. Zudem erhielt Connery insgesamt drei Golden Globes. Im Jahr 2006 erhielt er vom American Film Institute den Lifetime Achievement Award.

1989 schlüpfte Connery in die Rolle als Vater von Indiana Jones in "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" (1989). Im Atom-U-Boot-Thriller "Jagd auf roten Oktober" (1990) muss Connery als russischer U-Boot-Kapitän alles daran setzen, einen versehentlichen Atomkrieg zu verhindern. Mit dem Agentenfilm "Liga der außergewöhnlichen Gentlemen" (2003) beendete Sean Connery seine Schauspieler-Karriere.

Von der Queen wurde der schottische Schauspieler in Anerkennung seiner Verdienste zum Ritter geschlagen - und durfte sich seither Sir James Connery nennen.

Karriere als James Bond

Connerys erster James Bond Film - und zugleich der erste James Bond Film überhaupt hieß "Dr. No". James Bond-Autor Ian Fleming hat für den Namen seinen Titelhelden übrigens auf einen Vogelkundler namens James Bond zurückgegriffen. Dessen Buch war - so schreibt Fleming in einem Vorwort zu einem seiner James Bond - Romane - gerade zur Hand, als Fleming nach einem passenden Namen für den Buchhelden suchte.

Die Produzenten Broccoli und Saltzman hätten gerne den Schauspieler Gary Grant für die James-Bond-Rolle engagiert . Doch der lehnte ab, ebenso wie eine Reihe weiterer Schauspieler, denen die Rolle angeboten wurde. Sean Connery griff zu - und sollte die Rolle des James Bond über Jahre prägen und die Filmreihe zu großem Erfolg führen.

Fleming war zunächst überhaupt nicht begeistert, dass die Rolle seines Romanhelden James Bond mit Sean Connery besetzt wurde - Fleming hatte sich seinen Helden offenbar eleganter und mondäner vorgestellt.

Später änderte Fleming seine  Meinung: Connery gefiel Fleming in der Rolle dann doch und Fleming passte sogar seine weiteren James-Bond-Romane an den Schauspieler an: Der Schriftsteller versah die Romanfigur James Bond mit schottischen Wurzeln.

Kleinste Anfänge

Connery arbeitet sich aus kleinsten Anfängen hervor: Vor einer Schauspieler-Karriere arbeitete Connery als LKW-Fahrer, Kartoffelträger, Milchmann und auch als Aktmodell für Kunststudenten. 1953 erreichte er bei der Wahl zum Mr. Universum den dritten Platz.

Connery hätte auch Berufsfußballer werden können - die Schauspielerei schien ihm aber der erfolgversprechender Berufsweg. Und für eine Fußballer-Karriere hielt er sich für zu alt. Dabei hatte ihm der Manager von Manchester United, Matt Busby, 1953 einen Spielervertrag über 25 Pfund die Woche angeboten. Der Manager hatte Connery bei einem Freundschaftsspiel mit dem schottischen Zweitligisten East Fife gesehen.

Das People-Magazin kürte ihn 1989 zum "Sexiest Man Alive" und etliche Jahre später zum "Sexiest Man of the Century".

In erster Ehe war Connery mit der australischen Schauspielerin Diane Cilento verheiratet. Mit ihr hat er dem Sohn Jason. In zweiter Ehe war Connery seit 1975 mit Micheline Roquebrune verheiratet, einer französisch-marokkanischen Malerin.

Sean Connery und Roger Moore

1971 drehte Sean Connery seinen zunächst letzten James Bond-Film "Diamantenfieber". Sein Honorar aus diesem Film spendete er einer gemeinnützigen schottischen Organisation. Anschließend wandte sich Connery anderen Filmrollen zu. Sean Connerys Rolle als James Bond übernahm für die nächsten sieben Filme Schauspieler-Kollege Roger Moore.

Moore und Connery schenkten sich in der gegenseitigen Beurteilung nichts: Darauf angesprochen, dass Connery von vielen Fans als der beste James Bond-Schauspieler angesehen werde, führte Connery diese Tatsache auf seine Intelligenz zurück.

Als Moore gefragt wurde, wie er Connery einschätze, antwortete Moore: Sean sei ein guter Schauspieler, aber was Connery sage, könne er nicht verstehen.

13 Jahre später - im Jahr 1987 - stand Connery nach einiger Überredung nochmals in seiner Paraderolle als James Bond vor der Kamera: Im James Bond-Streifen mit dem zu seinem Comeback passenden Titel "Never say never again". Eine Neuverfilmung des 1967 gedrehten Bond Films "Feuerball".

"Keine Filme mehr - Der Ruhestand macht einfach zuviel Spass"

Im Jahr 2004 beendete Connery seine Filmkarriere. Eine weitere Rolle in der Fortsetzung von "Indiana Jones", die ihm von Stephen Spielberg angeboten wurde, lehnte Connery ab: "«Der Ruhestand macht einfach zu viel Spass»"

Seine Autobiografie "Mein Schottland, mein Leben" erschien 2009.

Dass Connery bis zum Schluss im Ausland - hauptsächlich in Spaien und auf den Bahamas - lebte, erklärte er so: Nach Schottland werde er erst zurückkehren, wenn dieses von Großbritannien unabhängig geworden sei. Konsequenterweise trat er in den 1990er Jahren in die Schottische Nationalpartei ein.

Connery, der am 25. August 1930 in Edinburg geboren wurde, und in seinen Filmen seinen schottischen Akzent ganz bewusst nie ablegte, starb Ende Oktober 2020 in Nassau (Bahamas). Die Nachricht von Connerys Tod wurde zuerst vom britischen TV-Sender BBC gemeldet.

Ihr Mann  habe in seinen letzten Monaten unter Demenz gelitten: "Das war kein Leben für ihn."  sagte seine Witwe der Tageszeitung Daily Mail: Er habe sich zuletzt nicht mehr richtig ausdrücken können. So habe er nicht leben wollen. Er sei im Schlaf gestorben: "Es war so friedlich. Ich war die ganze Zeit bei ihm, und er ist einfach dahingeschwunden [slipped away]. So wollte er es haben."

Die beiden waren über 45 Jahre miteinander verheiratet. Rückblickend auf die gemeinsame Zeit sagte sie: "Wir hatten ein wunderbares Leben".

 

Publiziert: 30.10.2020

Jüngste Aktualisierung: 01.11.2020-23:48

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