Fernwärme | Bildquelle: Pixabay

Tübingen :

Stadtwerke schließen CHT GmbH an Fernwärmenetz an

Stand: 12.10.20 15:54 Uhr

Im Wärmesektor stecken vielfältige Potentiale für die Energiewende. Eines davon ist die Fernwärme. Sie leistet als effizienter Energieträger ganz besonders beim Einsatz in wärme- und energieintensiven Unternehmen einen wichtigen Beitrag für Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Die CHT-Gruppe für Spezialchemie hat sich am Stammsitz in Tübingen für die Fernwärme der Stadtwerke Tübingen (swt) entschieden - und damit für Einsparungen bei CO2 und fossilen Rohstoffen. Gleichzeitig wächst das Fernwärmenetz der Stadtwerke um einen weiteren halben Kilometer.

Bis vor kurzem wurden Heizung und Warmwasser sowie verschiedene Prozessdampfanwendungen der CHT in der Tübinger Bismarckstraße von einer zentralen und mit Heizöl befeuerten Dampferzeugungsanlage gespeist. Jetzt sind drei von vier Firmengebäuden an das Fernwärmenetz der swt angeschlossen und die noch erforderlichen Prozessdampfanwendungen dezentralisiert. Das vierte Gebäude ist bereits seit Jahren mit einem modernen KWK System ausgestattet. Für die Zukunft ist auch dieses Gebäude für die Fernwärme vorbereitet, die Fernwärmeversorgung dort soll starten, sobald die KWK Anlage das Ende ihrer Laufzeit erreicht hat. Für den Fernwärmeanschluss des CHT Headquarters haben die Stadtwerke ihr Fernwärmenetz in einer rund viermonatigen Bauzeit um rund 570 Meter erweitert. Die Wärme fließt nun durch neu errichtete Übergabestationen, in denen sie gemessen, geregelt, übertragen und schließlich den Heizkreisen der Gebäude zugeführt wird.

Dr. Bernhard Hettich, Geschäftsführer der CHT Germany GmbH: „Die CHT setzt als Unternehmen weltweit den Fokus auf Nachhaltigkeit. Dazu zählen nicht nur Produkte sondern auch der nachhaltige Umgang mit Ressourcen an den einzelnen Standorten. Am Standort Tübingen richten sich unsere Bestrebungen darauf, den Energieverbrauch zu senken und hinsichtlich erneuerbarer Energien zu optimieren. Mit dieser Investition werden wir den CO2-Ausstoß und den Verbrauch fossiler Brennstoffe für die von uns verbrauchte Energie weiter senken. Wir freuen uns daher, als Tübinger Unternehmen an das hiesige Fernwärmenetz angeschlossen zu sein und dessen Vorteile zugunsten unserer Nachhaltigkeitsstrategie nutzen zu können."

„Größere Projekte mit starken Tübinger Partnern bringen unsere ambitionierten Ziele beim Fernwärmeausbau entscheidend voran", sagt Ortwin Wiebecke, Geschäftsführer der Stadtwerke Tübingen. „Fernwärme mit einem immer höheren Anteil an erneuerbaren Energien ist ein guter Wärmeträger für die Zukunft mit klaren ökologischen Vorteilen. Unser Netz soll wachsen. Dazu braucht es aber auch Abnehmer für die Fernwärme. Jedes neue Projekt bringt für alle beteiligten Partner wesentliche Vorteile – erst recht, wenn immer stärker auf eine nachhaltige Verbindung aus Ökologie und Ökonomie geachtet wird."

Hoher Wärmebedarf birgt großes Einsparungspotential

Der Wärmebedarf bei CHT ist groß: rund 1,3 Millionen Kilowattstunden Wärme pro Jahr benötigen die drei bereits angeschlossenen Gebäude. Inklusive des vierten Gebäudes beträgt der Wärmebedarf gar 1,6 Millionen Kilowattstunden. Mit der Umstellung auf Fernwärme spart CHT im Jahr circa 152 Tonnen CO2 ein. Eine Investition in den Fernwärmeanschluss ist damit eine Investition in die Zukunft, sowohl unter ökologischen als auch ökonomischen Gesichtspunkten. Investiert hat CHT in den Fernwärmeanschluss 180.000 Euro.

Ausbau des Tübinger Fernwärmenetzes

Die Stadtwerke Tübingen haben ihrerseits rund 500.000 Euro in das Projekt investiert. Sie berieten CHT außerdem bei der Suche nach Fördermöglichkeiten. Am Ende hatte der von den swt gestellte Antrag Erfolg: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle förderte das Projekt im Rahmen des Investitionsprogramms „Energieeffizienz und Prozesswärme aus Erneuerbaren Energien".

Mit über einem halben Kilometer neuer Wärmeleitungen konnten die swt den Ausbau ihres Fernwärmenetzes durch das Projekt weiter vorantreiben. In den zurückliegenden zwei Jahren haben die swt im Gewerbe- und Industriegebiet Unterer Wert, in der Schaffhausen- und Bismarckstraße, viele hunderte Meter neuer Wärmeleitungen verlegt. Anfang des Jahres war bereits der Textilproduzent Gerhard Rösch Gruppe angeschlossen worden. Neue Leitungen, die im Zuge groß dimensionierter Kooperationsprojekte mit den ansässigen Tübinger Industrieunternehmen entstehen, erhöhen die Leistungsfähigkeit des swt-Fernwärmenetzes kontinuierlich. Weitere Optionen entstehen im Umfeld dieser Projekte, denn neue Anschlüsse lassen sich mit vergleichsweise kleinem Aufwand realisieren, weil die Hauptleitung bereits im Boden liegt. Entscheiden sich Unternehmen für die Fernwärmeversorgung, muss nur noch die „letzte Leitungsmeile" bis ins zu versorgende Objekt gebaut werden.

Langfristige Zusammenarbeit geplant

Auch in Zukunft wird die Zusammenarbeit fortgesetzt. So sollen das neue Laborgebäude und ein neuer Bürokomplex, den die CHT GmbH plant, später ebenfalls an das Fernwärmenetz angeschlossen werden.

 

Quelle: Pressemitteilung Stadtwerke Tübingen

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