Krawalle Stuttgart/ Gesprungene Scheibe | Bildquelle: RTF.1

Ermittlungen:

100 Tatverdächtige aus der Krawallnacht von Stuttgart identifiziert

Stand: 12.10.20 15:34 Uhr

Nach der Krawallnacht von Stuttgart haben Ermittler bislang 100 Tatverdächtige identifiziert. Das haben Polizei und Staatsanwaltschaft Stuttgart bekannt gegeben. Innenminister Strobl spricht von einem"klaren Signal an die Straftäter".

Kriminalbeamten der Ermittlungsgruppe Eckensee gelang es durch umfangreiche Ermittlungen, bislang 100 Tatverdächtige zu identifizieren. Davon sollen sich 94 Tatverdächtige unmittelbar an den Ausschreitungen in der Stuttgarter Innenstadt am 20.06. und 21.06.2020 beteiligt haben. Weitere sechs Tatverdächtige stehen im Verdacht, geplünderte Gegenstände im Besitz gehabt oder zum Kauf angeboten zu haben.

Von den insgesamt 100 Tatverdächtigen befinden sich aktuell 18 in Untersuchungshaft, bei 35 wurde der Haftbefehl gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.

Zuletzt nahmen die Beamten zwölf Männer im Alter zwischen 16 und 27 Jahren fest, gegen diese ergingen Haftbefehle, die teilweise unter Auflagen außer Vollzug gesetzt wurden. Den jungen Männern wird vorgeworfen, Flaschen auf Einsatzkräfte geworfen, Schaufenster zertrümmert und Geschäfte geplündert zu haben.

Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um deutsche, irakische, türkische, rumänische und italienische Staatsbürger. Ein 27 Jahre alter Mann, dessen Staatsangehörigkeit ungeklärt ist und der sich bislang in Untersuchungshaft befand, ist am 24.09.2020 nach Slowenien abgeschoben worden. Auch er steht im Verdacht, sich an den Plünderungen in der Tatnacht beteiligt zu haben.

Baden-Württembergs Innenminister und stellvertretender Ministerpräsident Thomas Strobl (CDU) zeigte sich zufrieden und riet weiteren Beteiligten, sich der Polizei zu stellen: "100 ermittelte Tatverdächtige sind ein beachtlicher Erfolg für unsere Polizei. Die Zahl 100 ist ein klares Signal an die Straftäter dieser Nacht: Wir kriegen euch! Wiegt euch nicht in Sicherheit! Stellt euch besser freiwillig, bevor die Polizei euch identifiziert!"

Strobl dankte den Beamten für "Fleiß, Sorgfalt und kriminalistisches Geschick". "Wir lassen nicht locker. Wir haben einen langen Atem", so der Minister.

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