Annette Widman-Mauz mit Maske  | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Sexkaufverbot auch in Deutschland? - Staatsministerin Widmann-Mauz informiert

Stand: 11.10.20 09:39 Uhr

Der allgemeine Corona-Lockdown hat nicht nur den Einzelhandel und die Gastronomie in der Region schwer getroffen, sondern eben auch das horizontale Gewerbe.


Und das soll auch so bleiben – zumindest wenn es nach der Frauenunion der CDU geht. Von dieser Seite wurde der Forderung nach einem Sexkaufverbot Ausdruck verliehen – mit tatkräftiger Unterstützung von Staatsministerin Annette Widmann-Mauz.

Staatsministerin Annette Widmann Mauz, war am Wochenende in ihrer Funktion als Bundesvorsitzende der Frauen Union der CDU Deutschlands - kurz FU!- in Tübingen zu Besuch, um dort mit Bürgerinnen und Bürgerinnen über Frauenrechte, insbesondere die Rechte von Prostituierten, ins Gespräch zu kommen.

Frauenrechte seien Menschenrechte und diese würden insbesondere im Arbeitsfeld der Prostitution mit Füßen getreten, betonte Widmann-Mauz. Um dies zu verhindern setzt sich die Politikerin für ein Sexkaufverbot nach dem  "Nordischen Modell" ein.

Das Modell stellt die Inanspruchnahme sexueller Dienstleistungen gegen Geld unter Strafe  und kommt in Schweden bereits seit 1999 zur Anwendung.

Ein solches Sexkaufverbot fordert die Frauen Union nun auch für Deutschland. Es gibt aber auch Kritiker des Sexkaufverbots. Diese befürchten unter anderem, dass das Verbot schlicht zu illegaler Prostitution im Verborgenen führe und die Frauen so nur noch mehr in Gefahr bringe und nicht schütze und unterstütze.

Dieser Einwände ist sich Annette Widmann-Mauz durchaus bewusst. Sie erklärte ein Sexkaufverbot müsse immer einhergehen mit echten Alternativen und Perspektiven, für die Frauen, die aus der Prostitution aussteigen wollen.

Und damit sei es nicht genug es müsse in Deutschland auch ein Umdenken in der Gesellschaft stattfinden. Der Anspruch sich sexuelle Dienstleistungen erkaufen zu können müsse in Frage gestellt werden, so die Politikerin. 

Ob sich ein Sexkaufverbot künftig auch in Deutschland durchsetzen wird muss die Zeit zeigen. Der offenen Dialog, über das Tabuthema Prostitution mit der Bevölkerung, wie ihn die Mitglieder der Frauen Union und deren Vorsitzende Annette Widmann- Mauz suchen und anregen, ist ein erster Schritt auf diesem Weg.

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