Tübingen :

"Haben Sie noch Platz?" - Neues Beratungsangebot für Wohnraum

Stand: 08.10.20 15:59 Uhr

Im Laufe des Lebens ändert sich die Wohnsituation - beispielsweise ziehen die Kinder aus und zurück bleibt ein großes Haus mit ungenutzten Räumen. Und gleichzeitig herrscht Wohnungsknappheit in Tübingen. Diese beiden Punkte möchte das neue städtische Beratungsangebot „Haben Sie noch Platz?“ verknüpfen: es soll dabei helfen, die eigenen vier Wände an veränderte Wohnbedürfnisse anzupassen und somit frei werdenden Platz zu Wohnraum für andere umzugestalten.

Der Wohnungsmarkt in Tübingen bleibt weiterhin angespannt. Mit Neubau allein könne das Wohnungsproblem nicht gelöst werden, so lautet die Meinung von Tübingens Baubürgermeister Cord Soehlke.

Denn die Stadt habe bereits viel gebaut und das sei auch gut so, sprach Soehlke. Aber es sei genauso wichtig, den Bestand besser zu nutzen und beispielsweise leerstehende Wohnungen und Dachböden zu reaktivieren.

Deshalb hat die Stadt Tübingen das Projekt „Haben Sie noch Platz" ins Leben gerufen. Dieses Beratungsangebot können Menschen in Anspruch nehmen, die ungenutzten Wohnraum zur Verfügung stellen wollen und dabei Unterstützung benötigen.

Axel Burkhardt, der Wohnraumbeauftragte der Universitätsstadt, veranschaulicht das an einem Beispiel: wenn jemand einen Dachboden habe, der ausgebaut werden könnte, könnte das in einem Beratungsprozess abgedeckt werden. In einem Gespräch werde das Problem analysiert und eine kostenlose architektonische Erstberatung erfolgen.

Und nach der Beurteilung der baulichen Möglichkeiten, werden auch die Finanzierungsmöglichkeiten für den Um- oder Ausbau besprochen.

Auch bei veränderten Lebenssituationen stelle das Beratungsprogramm eine Hilfe dar: Wenn sich beispielsweise die Familiensituation ändert, weil die Kinder ausziehen oder der Partner verstirbt. Das Eigenheim kann dann zu groß oder zu einsam erscheinen.

Auch in diesem Fall könnte im Beratungsangebot nach einer Konstellation geschaut werden, dass das Haus oder die Wohnung ein bisschen mehr belebt werde, so Burkhardt.

Dass gerade bei veränderten Lebenssituationen die Leute sich fragen „Was mache ich jetzt mit dem ganzen freien Platz?", erfährt Baubürgermeister Soehlke nur allzu oft hautnah. Aus jedem Stadtviertel würden Menschen an ihn herantreten, die genau vor diesem Problem stünden, erzählte er. Wie zum Beispiel in der Südstadt, in der Leute oftmals für die Familienphase gebaut haben und nun aber nicht mehr so viele Quadratmeter brauchen würden.

Und diesen Menschen biete die Stadt mit dem Projekt „Haben Sie noch Platz" eine Anlaufstelle im Technischen Rathaus an, bei der auf die jeweilige individuelle Situation eingegangen werde.

Weitere Informationen rund um das Beratungsprogramm finden sich auf der Homepage der Universitätsstadt.

https://www.tuebingen.de/habensienochplatz