Parkhaus am Uniklinikum Tübingen | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Parkhaus nur als "Notlösung": UKT-Personalrat setzt auf mehr Job-Tickets

Stand: 07.10.14 09:10 Uhr

Das Universitätsklinikum Tübingen (UKT) ist der größte Arbeitgeber im Landkreis Tübingen. Über 9000 Menschen sind hier beschäftigt, die meisten arbeiten oben auf dem Schnarrenberg. Doch wo so viele Menschen arbeiten, muss es auch genug Anreise- und Parkmöglichkeiten geben. Um die angespannte Parksituation zu entlasten, hat das UKT Anfang des Jahres ein verbessertes Job-Ticket eingeführt. Seitdem stieg die Anzahl der Mitarbeiter, die mit Bus und Bahn anreisen, von 1000 auf knapp 1700. Doch die Rufe nach einem weiteren Parkhaus ebben nicht ab.


Der Personalrat des UKT hatte sich lange für ein neues und besseres Job-Ticket eingesetzt. Mit dem Klinikumsvorstand konnte er sich auf das günstige Angebot für knappe 17 Euro einigen. Die Mitarbeiter haben das Job-Ticket gut angenommen. Doch nicht alle freuen sich darüber – durch Presse und Leserbriefe geisterte die Annahme, das Ticket würde durch öffentliche Gelder bezuschusst. Der Personalrat wehrt sich gegen solche Missverständnisse. "Wir kriegen Zuschüsse vom Land und der Stadt für dieses Projekt, aber die fließen ausschließlich in Infrastrukturmaßnahmen", erklärt Johann Graf, Mitglied des Personalrats vom UKT. "Das heißt: Es fahren mehr Busse in einer häufigen Frequenz. Die Kosten für die Subventionierung des Job-Tickets laufen bei uns über die Parkgebühren."

Für den Klinikvorstand bedeutet ein höherer Absatz der Job-Tickets automatisch höhere Kosten, da das UKT das Ticket subventioniert. Wohl auch deswegen, so vermutet es der Personalrat, werbe der Klinikvorstand lieber für ein weiteres Parkhaus als für das Job-Ticket, um die Parksituation zu entschärfen. "Aus meiner Sicht ist das Parkhaus eine Notlösung. Aber wenn es nicht anders geht, dann werden vielleicht nicht drum herum kommen", sagt Johann Graf. "Aber wir müssen im gleichen Maße dafür sorgen, dass andere Möglichkeiten für Mitarbeiter und Patienten ausgebaut und verbessert werden. Allein mit dem Autoverkehr kriegen wir das nicht hin", ist sich Graf sicher. 

Für mehr Parkmöglichkeiten wirbt neben der Uniklinik auch eine Bürgerinitiative. Diese geht davon aus, dass mit dem Umzug der Augenklinik hoch auf den Schnarrenberg der Bedarf an Parkplätzen weiter steigen wird. Die Initiative kritisiert zudem, dass für die meisten Pendler aus dem Tübinger Umland das Job-Ticket keine Alternative sei. Der Personalrat des UKT weiß um das Problem. "Natürlich ist es verständlich, wenn die sagen, dass sie gerne einen Parkplatz hätten, weil sie nicht gut mit öffentlichen Vekehrsmitteln hierher kommen", sagt Angela Hauser, die Vorsitzende des Personalrats. Aber man müsse erst mal die Zahlen und Fakten auf dem Tisch haben und prüfen, welche Auswirkungen der Umzug der Augenklinik wirklich habe. "Und wenn ein Parkhaus notwendig ist, dann ist es eben notwendig.".

Der Personalrat möchte das Gespräch mit der Bürgerinitiative suchen und abwarten, wie sich die Stadt Tübingen entscheidet. Oberbürgermeister Boris Palmer habe bereits gesagt, dass er sich nach dem Umzug der Augenklinik für neue Parkmöglichkeiten aussprechen werde, falls sich die Parksituation nicht entspanne.

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