Ausstellung "pausen" Kunstmuseum Reutlingen | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Tanzperformance zum Auftakt der Kunstausstellung "pausen"

Stand: 04.10.20 18:50 Uhr

Ein intensives Kulturerlebnis, das gab es, so die Veranstalter, zum Auftakt der Ausstellung "pausen" in den Wandel-Hallen in Reutlingen zu bestaunen. Besucher konnten nicht nur Kunstwerke betrachten, sondern auch eine Live-Tanzperformance. Gefördert wurde das Projekt durch das Impulsprogramm "Kultur Sommer 2020" des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst.


Räumlichkeit und Materialität darum geht es in der Ausstellung „pausen" von Constanze Vogt. Die Künstlerin erzählte, wie sie zusammen mit der Tänzerin Selina Koch und dem Tänzer Nestor Gahe, für die Eröffnung geprobt hat. Mehrere Tage habe sie sich mit Koch und Gahe in der Ausstellung getroffen und erklärt worum es ihr in ihrer Arbeit gehe. Beide hätten sich daraufhin sehr intensiv auf die Arbeiten eingelassen und versucht im Tanz die Bezüge zwischen den Werken zu übersetzen.

Constanze Vogt ist bildende Künstlerin und Stipendiatin der HAP-Grieshaber-Stiftung. Das Stipendium werde alle zwei Jahre in Reutlingen an bildende Künstlerinnen und Künstler verliehen. Die Ausstellung sei an das Stipendium gekoppelt, sie habe es sich also in dem Sinne nicht ausgesucht dort auszustellen, freue sich aber sehr darüber diesen Raum nutzen zu können.

Insgesamt gibt es 4 Werkreihen, die: „nähte", „reifen", „o.T.(spira)" und „pausen" heißen. Die erste Werkreihe „nähte" besteht aus bedruckbaren Fotopapieren, die Vogt so lange bearbeitet hat, bis daraus eine Art Stoff geworden ist. Die zweite Werkreihe „reifen" wurde aus hölzernen Gymnastikreifen und Garn gefertigt. „o.T.(spira)" sind die Zeichnungen, die an den Wänden des Raumes zu sehen sind. Und zuletzt gibt es die Werkgruppe „pausen", die aus aneinander genähtem Kohlepapier, genauer aus „Schwarzpausen", hergestellt wurde.

Carmen Reichmuth stellte die Ausstellung der anwesenden Presse vor. Was sie an den Werken fasziniere sei vor allem die Lichtführung im Raum. Automatisch werde sie von den ersten Werken, den "reifen"  angezogen. Die "flirrenden Fadenobjekte", die sich immer leicht bewegten und die auch mit den eigenen Bewegungen interagieren würden, verleiteten dazu den künstlerischen Ort weiter zu erkunden.

Constanze Vogt beschrieb ihre Ausstellung als einen Parkour aus Skulpturen. Die Performer Koch und Gahe seien beim Auftakt als eine Art Erweiterung der Kunstobjekte in Erscheinung getreten. Beispielsweise seien sie den Faltungen der Kohlepapierobjekte der "pausen" gefolgt und hätten sich wiederholt "zusammen- und auseinandergefaltet". Durch die Bewegungen der Tänzer seien die Arbeiten selbst in Bewegung gesetzt worden.

Laut Moderatorin Carmen Reichmuth, müsse es auch unter coronabedingten Einschränkungen die Möglichkeit geben, Kunst und Kultur weiterhin erfahren zu können. Dies sei in diesen Zeiten wichtig, um Gemeinschaft neu zu erleben und sich als Gesellschaft wieder wahrnehmen und weiterentwickeln zu können.

Die Werke sind noch bis zum 6. September, allerdings dann ohne Tanzperformance, für Kunstbegeisterte zu sehen.

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